Dienstag, 28. Februar 2012

Der drehbare Blogger

Mir kommt es vor als wäre es gestern gewesen, als Jules mir einen güldenen Becher vermachte. Dabei ehrte sie mich mit der Aussage, der meine würde zu einem ihrer Lieblingsblogs zählen. Das hört man gern, ich bin schon ganz verlegen. Hach ja, ich werd' ganz rot!

Die ganze Auszeichnung kommt sogar mit Bildchen daher. Wie entzückend.



Aber natürlich hat die Sache auch einen  Haken:
  1. Danke dem Blogger, der dich nominiert hat.
  2. Gib sieben Fakten preis, die deine Leser wahrscheinlich noch nicht wissen.
  3. Nominiere 15 weitere Blogs für den “Versatile Blogger Award”
1. Danke sehr, O buntfingrige Jules!
2. Puh, das wird schon sehr viel anstrengender.

2.1
Sobald mir eine Idee kommt, worüber ich bloggen sollte, notiere ich diese. Diese Stichwörter sammle ich auf meinem Laptop und sehe sie mir regelmäßig an und bescheinige mir selbst, dass es gute Ideen sind, doch in den wenigsten Fällen schreibe ich dann wirklich darüber, da im Laufe der Zeit die Themen in meinen Augen immer irrelevanter werden. Daher entsteht der Großteil der Artikel spontan.

2.2
Ich kann es gar nicht leiden, zu wissen, dass man etwas vergessen hat und sich aber nicht mehr daran erinnern kann, was man vergessen hat. Das Wissen um das Vergessene rumort dann immer in meinem Hirn, sodass ich mich auf nichts mehr konzentrieren kann. Leider fällt mir das Verdrängte immer erst ein, wenn ich nicht mehr angestrengt darüber nachdenke, doch das Vergessene vorerst zu vergessen fällt mir sehr schwer.

2.3
Ich mag die Dunkelheit, denn sie vermittelt das Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit. Ein nächtliches Bad im See, Radfahren in der Dunkelheit, ein Nachtspaziergang, der spontan in einen schnellen Lauf übergeht, das Beobachten des Sonnenuntergangs nach dem man einfach noch sitzen bleibt und Leseorgien bis zum nächsten Morgen sind großartig und ich würde solche Dinge am liebsten täglich genießen - wäre da nicht diese tagaktivausgerichtete Gesellschaft.

2.5
In manchen Momenten überfällt mich der dringende Wunsch, diese zu teilen. Nein, nicht via Twitter, sondern mit speziellen Menschen würde ich sie gern teilen. Also präge ich mir die Situationen möglichst genau ein, um später davon berichten zu können, doch genau das mache ich dann nie, da mir diese Eindrücke zu persönlich erscheinen.

2.4
Weder bei Facebook oder Twitter noch bei ICQ, StudiVZ und Jappy habe ich einen Account. Denn Apfelkerne sind ein wenig paranoid was persönliche Daten angeht. Daher ist es nur eine logische Konsequenz, dass man sein Seelenleben und Denken zumindest teilweise auf einem Blog vor wildfremden Stalkern ausbreitet.
Sehen wir es als zu therapierende Selbsttherapie.

2.5
Selbst betätige ich mich gern als Stalker und google meine Familie, Freunde, Blogger, über die ich gern mehr wüsste, mich selbst, meine Katze, mein Fahrrad, mein aktuelles Strickprojekt ... nun gut, letztere entsprechen nicht ganz der Wahrheit. Noch nicht...
Ich bin einfach immer wieder überaus erstaunt, wie viel man über andere auf diesem Weg heraus findet und dass darunter auch Dinge sind, die der andere nicht direkt weitererzählen würde. Interessant wird es auch, wenn man die so herausgefundenen Fakten den Gestalkten direkt mitteilt und diese verwundert sind, woher man denn dieses Wissen hat.

2.6
Ich mag es, auf anregende relativ junge oder zumindest wenig bekannte Blogs mit überschaubarer Leserzahl zu stoßen, denn das diese Entdeckungen begleitende Gefühl muss dem entsprechen, was Kolumbus bei der Entdeckung Amerikas fühlte. Zumindest ein wenig.
Außerdem mag ich es, mich in den Kommentaren in dem Wissen, dass es sowieso nur wenige Personen lesen werden, auszutoben.

2.7
Den Ursprung von Wörtern zu untersuchen empfinde ich als etwas hochinteressantes. So zum Beispiel das deutsche Adjektiv versatil. Es stammt vom lateinischen Adjektiv versatilis ab, welches beweglich oder auch drehbar bedeutet. Im übertragenen Sinne verweist das auf die Vielseitigkeit. Und dass man mich als vielseitigen Blogger bezeichnet, ehrt mich sehr.

3.
Genau die angesprochene Art der noch wenig populären Blogs würde ich mit diesem Award gern auszeichnen. Zwar fallen mir keine fünfzehn Blogs dieser Sorte ein, doch zwei würde ich gern benennen.

Zuerst wäre da der grandiose han_man, ein Nordlicht, das verlorene und wiedergefundene Dinge, gesuchte und den Spaziergänger anspringende Objekte knipst und davon in blumiger Sprache zu berichten weiß. Außerdem ist er laut aktuell erbrechender Nachrichten Gründungsmitglied des Suppenbunds zartgekochter Eier.
Möge er sich an dem Award gemeinsam mit dem Zebu der Glückseeligkeit erfreuen.

Der nächste Blogger, dessen Artikel mich außerordentlich begeistern ist Pearl. Er schreibt in einem Stil, der den von der Rechtschreibung gewisser Menschen schmerzenden Grammatiksinn besänftigt und dabei gleichzeitig dem Geist Futter gibt. Er informiert, unterhält und regt zur Bildung einer eigenen Meinung an. Keine Bilder, lange Texte und einer meiner Lieblingsblogs.

Ich hoffe, sie nehmen diese Auszeichnung an, auch wenn sie solche Späße wie Blogawards nicht nötig haben.

Apfelkern

Montag, 27. Februar 2012

Freut euch des Lebens

Mit dem Thema Lebensfreude hat Konna in dieser Woche des Projekts 52 eins gewählt, das mir sehr zusagt. Nicht unbedingt, weil mir sofort ein passender Titel einfiel, sondern weil ich Lebensfreude für so wichtig halte. Was nützt es uns, ärgerlich durch die Welt zu laufen?
Davon, dass wir andere mit bitterbösem Blick ansehen haben wir selbst jedenfalls wenig.  Selbst schlechte Erfahrungen sind etwas, aus dem wir lernen und uns so dadurch bereichern können. Pessimist zu sein ergibt gar keinen Sinn. Schlechte Lebensphasen sind nur kurze Unterbrechungen der angenehmen und nicht anders herum. Die Welt ist so wie wir sehen und wenn ich fest entschlossen bin, sie positiv zu sehen, dann ist sie auch genau das. Punktum.

Und diese optimistische Grundeinstellung verkörpert Praise You von Fatboy Slim für mich. Allein das Video: eine Gruppe von Menschen tanzt mitten in einem Einkaufszentrum die lustigsten Bewegungen und strahlt dabei ungeachtet der verwirrt dreinblickenden Passanten reine Lebensfreude aus. Und genau so will auch ich ganz gleich wie die anderen darüber denken glücklich sein.



Die Musik unterstützt das Gefühl der ausgelassenen Zufriedenheit perfekt. Da möchte man am liebsten gleich mittanzen.

Apfelkern

Sonntag, 26. Februar 2012

Beweisen Sie, dass Sie kein Robot sind

Kommentare gehören zum Bloggen wie Nadeln zum Stricken. Nachdem man seinen Kommentar geschrieben hat klickt man auf das kleine Feld mit der Aufschrift Veröffentlichen. Hier setzt das Hoffen ein.
Bitte bitte kein Captcha!

Tritt die unangenehmere Variante ein, heißt es die Augen zusammen zu kneifen.
Ein Robot bin ich nicht, doch ich bin mir sicher, dass die auch nicht weniger Mühe beim Entziffern der verkrümmten Schriftzüge haben.

Das erste Wort ist leicht, doch das zweite... tifiBr, tifisr, tiflsr, tifilBr? Die Augen sind schon fast geschlossen, so zusammengekniffen sind sie. Doch klar erkennbar wird die angeblich nur Roboter ausgrenzende Schrift dadurch auch nicht. Meist muss ich es mehrfach eintragen, da ich mich beim ersten Versuch verschreibe.

Zum Glück werden die mühevoll geschriebenen Kommentarromane nicht gelöscht, nur weil man unfähig ist, die eng zusammengedrückte Schrift zu entziffern. Aber das heißt ja noch lange nicht, dass man vor lauter Ärger über die Sicherheitsabfrage nicht selbst das Fenster schließt und anschließend den Kommentar noch einmal schreiben muss. Oder es auch sein lässt. Öchöm.

Arelsond, arelsand, erallit oder doch eranit?! Solche Kleinigkeiten ärgern mich. Ich sehe es doch gar nicht ein, drei Anläufe nehmen zu müssen, um die ollen Captchas einzutragen. Zwar bleibe ich weit entfernt vom Zustand der Rage, doch sie stören mich trotzdem. Da trage ich aus Trotz doch gleich mal etwas ganz anderes ein.

Nicht Robot genug, um die Codes einfach durch mathematische Algorithmen (oder wie auch immer diese ominösen Robots das sonst anstellen) zu knacken und zu menschlich um sie beim ersten Versuch korrekt abzulesen. Argh.

Immerhin kann man gelegentlich viel Spaß mit den lästigen kleinen Viechern haben.



Sogar ein Palindrom ist dabei! Immerhin.
 





Die letzte Sicherheitsabfrage gibt übrigens relativ genau meine grummelnde Äußerung bei Auftauchen der hinterhältigen kleinen Fensterchen wieder.

Und warum heißt es eigentlich Robot statt Roboter? Konnte man sich das -er nicht mehr leisten? Na dann lieber gleich die ganze Sicherheitsabfrage sparen.

Iminimis,

Apfelkern

Freitag, 24. Februar 2012

Gewittermusik

Musik und Gewitter, das gilt es aktuell zu verbinden. Welche Songs höre ich bei Gewitter an?

Als ich mir diese Frage stellte, gab es in meinem Kopf weniger ein Gedankengewitter als Stille. Weshalb sollte ich denn Musik hören, wenn ich dem tobendem Gewitter in all seiner Ursprünglichkeit und Wildheit lauschen kann?

Während eines Sommergewitters setze ich mich gern auf die überdachte Schaukel im Garten, wickele mich eng in eine Decke ein und lese dort ein Buch. Auch wenn Haut, Haar und Buch nass werden, genieße ich diese Momente aufgrund ihrer Intensität besonders. Man fühlt sich so lebendig während eines Gewitters.

Kein Gesang soll diese Momente stören. Also kann allein ein rein instrumentales Stück diese Momente für mich beschreiben. Etwas heftiges, schnelles sollte es sein.

Ich wähle Bulletproof Cupid von Placebo.



Yay.

Donnerstag, 23. Februar 2012

Bloggerus vulgaris rarus

Wer diesen Artikel liest, ist mit recht großer Wahrscheinlichkeit selbst Blogger oder zumindest regelmäßiger Leser diverser Blogs. Wir sehen daher Blogs als Teil unseres Alltags.

Im Unterricht sind moderne Medien ein beliebtes Thema und so wurde uns heute auf dem hochmodernen Whiteboard eine Liste englischer Vokabeln präsentiert, die mit dem Internet in Zusammenhang  stand. Die aufgelisteten Vokabeln sollten wir uns gegenseitig in englischer Sprache zu erklären versuchen. Was ist eine App, eine Cloud, Google, was ist eigentlich Twitter, was ist es, das sich Podcast schimpft und was bitte ist ein Blog, sollten wir unter anderem klären.

Schnell zeigte sich eine Spaltung der Schüler in zwei Gruppen: die aktiven Nutzer und die passiven Nutzer, wie ich sie hier einmal nennen möchte.
Die so betitelten passiven Nutzer sehen sich bei YouTube Videos an, suchen nach Informationen, laden vielleicht Dateien herunter  und stellen einen Teil sozialer Netzwerke dar, sind von den dort gemachten persönlichen Konversationen abgesehen im Internet aber nicht produktiv. Die eher aktiven Nutzer dagegen sind diejenigen, welche eigene YouTube Kanäle, einen Account bei deviantART oder eben auch einen Blog haben. Es sind diejenigen, die aktiv Daten für die Öffentlichkeit produzieren und diese auch auf einem Weg verbreiten.

Apps waren der Mehrheit genauso bekannt wie Twitter, doch als in die Runde gefragt wurde, was denn ein ein Blog sei, gab es nur allgemeine Verunsicherung.  Wilde Spekulationen wurden in den Raum geworfen, was ein Blog den nun sei.

Ein Website, auf der berühmte Menschen für ihre Fans über ihren Alltag und ihre Erlebnisse schreiben.
Eine online Spielwiese für egozentrische Selbstdarsteller.
Bloggen ist ein Hobby einsamer Sonderlinge.
Das ist etwas für die richtigen Nerds.

Ich musste mich sehr anstrengen, nicht zu lachen.
Nie hätte ich gedacht, dass Blogs im Alltag vieler so wenig präsent sind, bin ich selbst doch nahezu täglich damit in Kontakt. Tatsächlich wussten einige gar nicht konkret, was Blogs sind und hatten keine Vorstellung, wie diese aussehen könnten und wozu sie gut wären.

Von diesem Unwissen war ich überrascht, doch schnell erinnerte ich mich an die Zeit, in der ich noch keine Blogs las. Damals in den Ardennen.
Über diese ominösen Blogs stolperte ich nur, wenn darüber in Funk, Fernsehen und Presse berichtet wurde. "Durch eine Bloggeraktion konnte erreicht werden, dass xyz" 
Und ich wunderte mich, wer so etwas denn machte. Wer bitte verbringt seine Freizeit damit, unbezahlt Texte für eine vielleicht nicht einmal vorhandene Leserschaft zu schreiben? Und warum bitte sollte ich Informationen über mich auf dem goldenen Tablett servieren, damit jeder anonyme Idiot sie einsehen und kommentieren kann?
Allesamt Sonderlinge, diese Blogger. Da schreibe ich doch lieber weiter klassisch mein analoges Tagebuch auf Papier.

Nachdem ich darauf aufmerksam geworden bin, dass sich in meinem Umfeld tatsächlich solch ein mysteriöser Bloggerus vulgaris befand und ich auch noch durch erfolgreiches Stalken den dazugehörigen Blog fand, begann ich diesen Fall konzentriert zu verfolgen. Ich war beeindruckt von dem regen Austausch, den Einblicken in die Köpfe Fremder und den Wert dieser persönlichen Seiten als Quelle der Inspiration und Unterhaltung. Mir wurde klar, dass es ein Weg war, seine Gedanken mit mehr Personen als den eigenen Freunden zu teilen und durch deren Reaktionen selbst neue Impulse zu bekommen.
Irgendwann geschah dann, was ich nie erwartet hätte: ich wurde selbst zu einem so merkwürdigen Blogger.

Schnell hatte ich vergessen, dass ich einst selbst einen so verzerrten Blick auf die Bloggossphäre hatte und nun wurde ich wieder damit konfrontiert.
Aber was sollen die Menschen, die keine regelmäßigen Blogleser oder gar Schreiber sind auch denken, wenn sich in ihrem Umfeld keiner der wenigen Blogger als solcher zu erkennen gibt? Ich schweige doch genauso über mein für so sonderbar gehaltenes Hobby.
Bemüht,  mich nicht direkt als Blogger zu offenbaren, erklärte ich, dass Blogs nicht Berühmtheiten vorbehalten, sondern für alle offen seien. Ich nannte es eine Plattform zur freien Gestaltung mit eigenen Überlegungen und persönliche Erinnerungen, die von anderen einsehbar und kommentierbar ist.

Man sah mich an, als wäre mein Englisch zwar angemessen, der Inhalt der Worte aber unsinnig. Als würden nur einflussreiche Journalisten, Politiker und andere bekannte Personen bloggen. Das stimmt zwar auch, aber ...
Ich verkniff mir weitere Kommentare. Blogs scheinen nicht wirklich im Herzen der Gesellschaft angekommen zu sein, doch trotz dieses Anscheins will ich sie auch nicht als Randgruppenerscheinung bezeichnen.

Wir erhielten einen Text über ein Projekt namens YOUmedia, das Jugendlichen das Erlernen des Umgangs mit den modernen Medien, insbesondere dem Internet ermöglichen soll.

Ein Teil der Aufgabenstellung: Write a blog referring to the aspects that you discussed before and the information you discovered on the website.

Ich sprach die Lehrerin persönlich darauf an, dass es vielleicht günstiger wäre, write a blog entry oder write a blog post  statt gleich das Schreiben eines ganzen Blogs in der Aufgabenstellung durch die von ihr verwendete Formulierung zu fordern. Sie bestätigte mir zwar, dass man tatsächlich nur einen Blogeintrag schreiben solle, fasste es aber in die Worte "Nur einen Blog, ja".
"Ein einzelner Eintrag heißt Post."
Verwirrter Blick in meine Richtung, Kopfschütteln.

Tja, Blogs sind anscheinend doch noch eine Randgruppenerscheinung.
Immerhin wusste neben mir auch nur eine weitere Person, was ein Podcast ist. Es wäre ja auch zu schön, wenn nur die Blogs so missachtet würden.


Apfelkern

Montag, 20. Februar 2012

Beschwipster Sahneberg mit Gebäckanteil

Hobbybäcker erfreuen sich an jedem gelungenen Backwerk, doch es gibt noch eine Steigerung gegenüber des schnöden Kekses und dem alltäglichen Rührkuchen: die Torte.
Ich sehe die Herstellung von Torten als eine kleine Herausforderung: der Boden muss weich und gleichmäßig geschnitten sein, die Creme sollte standfest bleiben, die Optik stimmen und der Geschmack sollte vor lauter Verzierwut auch nicht vernachlässigt werden.

Da Torten einen wesentlich größeren Aufwand als durchschnittliche Obstkuchen mit Mürbeteigboden und Konsorten darstellen (aber dabei ganz klar nervenschonender als Cake Pops sind) und sich auch deutlich gehaltvoller erweisen, backe ich nur sehr selten welche. Gestern jedoch bot sich mit dem Geburtstag meines Großvaters eine Gelegenheit dazu und ganz passend wünschte er sich auch noch einen Kuchen von mir. Kein Problem.

Ich wollte mich an einer klassischen Schwarzwälder Kirschtorte versuchen, denn es kann ja nicht schaden, solche Klassiker selbst produzieren zu können. Zuvor hatte ich es bereits einmal mit dieser Torte, jedoch nach einem anderen Rezept versucht. Diesen Versuch will ich nicht als misslungen betiteln, da die Torte gut aussah, die Konsistenz und Optik stimmte, doch geschmacklich hatte sie - ähm -  Reserven. Einfach nur süß und cremig. Um dieses Problem zu umgehen, entschied ich mich, einfach mehr Kirschen und mehr Alkohol einzurühren.
Keine schlechte Idee.

Und da ich nun ein gut funktionierendes und wohlschmeckendes Rezept für Schwarzwälder Kirschtorte gefunden habe, teile ich es gern mit anderen Küchenchaoten. 

Zuerst muss der Biskuitboden gebacken werden.
6 Eier, 150g Zucker und etwas Salz werden dafür im Wasserbad geschlagen. Die Masse sollte dabei nicht gerinnen, sondern nur 35-38°C warm werden. Schließlich wollen wir kein Rührei, sondern eine Torte zusammenmischen. Die nun lauwarme Masse 10 weitere Minuten lang zu einer dicken Creme aufschlagen. Darunter werden laut Rezept in gesiebter Form 100g Mehl, 30g Kakao und 80g Stärke gehoben.
Mir erschien es ein wenig merkwürdig, dass in einem Rezept für einen Biskuitboden kein Backtriebmittel genannt wird und daher gab ich intuitiv noch ein halbes Päckchen Backpulver dazu. Abschließend rührt man noch 65g geschmolzene Butter unter, füllt den hoffentlich mit sichtbaren Luftbläschen durchsetzten Teig in eine Springform von 28cm Durchmessern, die zuvor gefettet und gemehlt wurde und bäckt den ganzen Spaß im auf 180°C vorgeheizten Backhofen etwa 25 Minuten.

Nach dem Abkühlen des Teiges teilt man ihn horizontal in drei Böden.

Das war der erste Streich, der zweite folgt sogleich.
Für die Cremefüllung sollen eigentlich 6 Blatt Gelatine eingeweicht werden, doch  ich bevorzuge, Agar Agar zu verwenden. Dieses wird nicht erst eingeweicht, sondern direkt dazugegeben.
380ml Milch werden mit 90g Zucker  und ein wenig Salz aufgekocht. In einem weiteren Gefäß verrührt man 120ml Milch und  6g Agar Agar mit 60g Speisestärke zu einer möglichst klumpenfreien Mischung, die man dann in die kochende Flüssigkeit gibt. Diese dickt nach einer kurzen Zeit wie beim Kochen von Pudding an. Jetzt muss sich der aufgeregte Konditor noch ein wenig gedulden, denn die Mischung muss abkühlen..
In der Zwischenzeit 500g Sauerkirschen aus dem Glas (ich habe selbsteingekochte verwendet und bin mir daher nicht sicher, ob es genau 500g waren, weshalb ich nicht mit Sicherheit sagen kann, ob 500g zu wenig, zu viel oder ausreichend bemessen sind) abtropfen lassen.
700 ml Sahne steif schlagen und mit 20 ml Kirschwasser vorsichtig unter die schon etwas abgekühlte Creme heben.

Um einen Tortenboden wird nun ein Tortenring angelegt, darauf verstreicht man ein wenig(!) der Creme und legt darauf bis auf 16 für die Dekoration zurückzuhaltende alle Kirschen. Die Kirschschicht wird nun von der Creme bedeckt, wobei man nicht mit der Creme geizen muss. Ein weiterer Boden wird aufgelegt und mit einem Großteil von 180 ml Kirschwasser getränkt. Oh ja, das ist kein Tippfehler. Zuerst war ich erstaunt, nun bin ich überzeugt von dieser Mengenangabe.
Auf den Boden wird wieder etwas von der Creme gegeben und nur noch wenig von dieser zurückgehalten.
Der dritte und letzte Boden wird nun obenauf gesetzt, mit dem übrigen Kirschwasser getränkt und mit dem Rest der Creme bestrichen. Mein Tortenring war nun fast bis zum Rand gefüllt.
An diesem Punkt muss die Torte eine kleine Pause einlegen und gekühlt werden.

Nach drei Stunden oder auch mehr (ich gab ihr über Nacht Zeit) im Kühlschrank oder bei den aktuellen Temperaturen gern auch auf dem Fensterbrett kann der Tortenring vorsichtig abgenommen werden.
Ich habe dann mit meinem großen Küchenmesser die Stückeinteilung auf der Torte markiert, um später leichter gleichmäßige Stücke schneiden zu können.


300g Sahne werden zu Verzierung geschlagen. Damit wird der Rand bestrichen, jedes einzelne Stück mit Sahne besprüht und am Ende jedes Stückes eine Sahnerosette gespritzt. Auf jede dieser Rosetten setzt man eine Kirsche.
Mit einem Messer hobelt man von der gekühlten Zartbitter Kouvertüre Schokoladenspäne, die über der Mitte der Torte verteilt werden.

Das sah dann bei mir wie folgt aus:


Und weil es so ein schöner Anblick ist, gibt es auch ein Bild aus Vogelperspektive.


Optisch ist die Torte nicht schlecht...


... und auch hinsichtlich des Geschmacks war sie ein voller Erfolg.
Damit ist das definitiv ein Tortenrezept, das ich noch einmal backen würde.

Ach und ... ich musste feststellen, dass man auf Rentnergeburtstagen ziemlich schief angesehen wird, wenn man plötzlich den Fotoapparat zückt, um sein Stück Torte zu knipsen. Bloggerkrankheit, würde ich ganz spontan diagnostizieren.

Apfelkern


Sonntag, 19. Februar 2012

Man sieht es uns an

Bewegen wir uns in der Öffentlichkeit, sehen wir eine große Anzahl an Menschen. Meistens nehmen wir sie kaum war und haben sie Sekunden nach ihrem Anblick unter der Kategorie irrelevant einsortiert und vergessen.
In der Bahn hat man die Möglichkeit, Fremde länger zu betrachten. Größe, Alter, Haarfarbe, Kleidung. Daraus versuche ich gern zu schließen, wie das Leben der Person wohl verläuft, welchen Beruf sie ausübt und wie sie heißt. Ich weiß genau, dass man allein vom Äußeren nicht auf den Charakter einer Person schließen kann und sollte, doch versuchen kann man es dennoch. Vielleicht landet man einen Glückstreffer.

Kürzlich erriet jemand meinen Namen nur anhand meines Äußeren. Ich war und bin noch immer völlig erstaunt. Wie kann das möglich sein?
Ich hielt es immer für einen kleinen Spaß,  von dem Erscheinungsbild einer Person auf deren Namen schließen zu können und sah es nie als Weg den wirklichen  Namen zu erraten, sondern nur dem Äußeren passende Vornamen zu geben. Und so traf es mich wie ein Blitz, dass es tatsächlich möglich war.

Bedeutet das nun, dass der Klassiker "sag mir wie du heißt und ich sag dir, wer du bist" auch umgekehrt funktioniert?
Vorurteile besagen, dass oberflächliche, auf ihr Äußeres fixierte Mädchen Chantal heißen, Peter bodenständige Sprößlinge des Mittelstandes und fast jeder Bodo ein Baggerfahrer oder zumindest Handwerker ist. In der Anwendung scheitert diese Theorie.
Trotzdem bin ich überzeugt, dass der Name eines Menschen dessen Persönlichkeit beeinflusst. Vielleicht nicht so sehr, dass man ihm diesen Namen ansieht, aber dennoch merkliche Auswirkungen hat.

Wie aber soll man das testen, ob ein Mensch sich anders verhält, wenn er Mindy Mirella statt Johanna heißt? Schließlich kann man einen Menschen nur einmal im Leben benennen wenn er noch keine spezielle Persönlichkeit mit eigenen Gedanken und Erinnerungen ausgebildet hat. Würde man der inzwischen beispielsweise 25 Jahre alten Mindy Mirella sagen, dass sie ab sofort Johanna hieße, würde sie sich auch nicht anders verhalten. Und selbst mit eineiigen Zwillingen ließe sich die Beeinflussung des Charakters durch den Namen schwer erforschen, da sie ja im gleichen Umfeld mit den nahezu selben Umwelteinflüssen aufwachsen.

Moment - das Umfeld. Die Namen werden von den Eltern nach persönlichen Vorzügen ausgewählt und nicht selten wirkt sich das Bildungsniveau der Eltern auch auf die Kinder aus. Würden Akademiker ihr Kind Chantal (immer schön rein gehauen in die Kerbe der Vorurteile) nennen? Eher nicht. Daher ist dieser und ähnliche Namen eher in weniger bildungsbetonten Kreisen zu finden. Dadurch entstehen wohl auch die Assoziationen von Namen und Eigenschaften, die zu den vorhandenen Vorstellungen und Vorurteilen führen, die man gegenüber vielen Namen hat.

Wird man also nicht unbedingt durch den Namen geprägt, sondern durch das Umfeld, in dem man aufwächst und dessen Ausdruck auch der von den Eltern gewählte Name ist?
Wahrscheinlich. Und doch denke ich nicht, dass man einer Person den Namen ansieht. Denn zwischen Johanna, Annika oder Elisabeth könnte ich keinen großen Unterschied bezüglich der vermeintlich dadurch indizierten Intelligenz der Eltern feststellen wollen. Und wer sagt eigentlich, dass auch wohlgebildete Eltern ihr Kind nicht Paulina Tracey nennen können?

Und doch - ich kann es noch immer nicht glauben, dass man mir meinen Namen wortwörtlich an der Nasenspitze ansehen konnte.

Ist es euch bereits ähnlich ergangen?

Apfelkern

Samstag, 18. Februar 2012

Deine Mudda

Eltern haben wir alle und die meisten von uns sprechen auch mit ihnen. Doch wie genau sprechen wir sie an?
Mir ist in letzter Vergangenheit verstärkt aufgefallen, wie unterschiedlich wir unsere Mütter ansprechen. Mama, Mutti, Mutter, Mom, Mum, Ma - die Varianten sind zahlreich und immer wieder tauchen neue kreative Bezeichnungen auf.

Ich persönlich bevorzuge Mutti als persönliches Fürwort für die Mutter, doch ich weiß auch, dass viele diese Bezeichnung belächeln und als veraltet oder ostig ansehen. Mutter erscheint mir einfach zu distanziert, Mama wirkt seltsam, wenn man weiß, dass es das lateinische Wort für Brust ist und mit ihrem Vornamen ansprechen will ich sie auch nicht, denn das macht bereits mein Vater so.
Dem Alter, sie Mami zu nennen, bin ich  meiner Meinung nach entwachsen, doch die letzte Silbe Mi nutze ich gern als Kosenamen für sie.

Mit meinem Vater geht es mir ähnlich. Papi wirkt inzwischen sehr unpassend, Vater ist zu förmlich, Papa erscheint mir recht alltagstauglich und doch ziehe ich auch hier wieder mit "Pi" eine Kurzform von Papi vor.
Solche persönlicheren Spitznamen sind vielleicht die besten für die eigenen Eltern, da sie ein enges Verhältnis betonen.

Am wenigsten gefällt es mir, seine Eltern mit Mom und Dad  und all den Mummy-Daddy, Pa-Ma und ähnlichen noch existieren Varianten anzusprechen. In englischsprachigen Ländern spricht nichts dagegen, doch in nicht englischsprachigen Familien wirkt es nur lächerlich, seine Eltern mit Anglizismen zu betiteln. Es wirkt wie ein vergeblicher Versuch, modern und individuell zu sein.
Schließlich sagen wir auch nicht Maman und Padre, Pater und Mater. Würden wir es tun, ohne dass der angesprochene oder man selbst Muttersprachler der verwendeten Sprache ist, wirkt es sehr künstlich und damit auch unpersönlich.

Mutter oder Vater nutze ich nur, wenn ich in der dritten Person vor anderen über sie spreche. In diesem Fall erscheint mir die dadurch entstehende Distanz als angebracht, doch für den Direktkontakt mit ihnen sind Mutti, Mi und Pi meine bevorzugten Formen.

Wie sprecht ihr eure Eltern an?


Apfelkern

Freitag, 17. Februar 2012

Science Fiction

Obgleich ich gelegentlich gern zum Genre Science Fiction gehörende Literatur mag, war dies mal wieder ein Thema, dem ich ahnungslos gegenüber stand. Schließlich höre ich nicht eher elektronische Musik. Vielleicht wäre ja im allmächtigen Handbuch für alle Gelegenheiten "Per Anhalter durch die Galaxis" Rat zu finden, doch genau dieses Werk hatte ich gerade nicht zur Hand.

Also stöberte ich ein wenig durch meine Musik und fand Welle: Erdball mit Mensch aus Glas.

Wie der Titel schon andeutet geht es um die völlige Transparenz  des Einzelnen. Eigentlich ist das keine Zukunftsmusik, sondern schon heute ein Problem. Aber noch sind wir nicht gläsern und einsehbar und könnten noch umkehren. Mich erschreckt die Vorstellung, völlig berechenbar zu sein. Ich möchte nicht bei Google MindView durchleuchtet werden - meine Gedanken gehören mir allein und ich entscheide selbst, mit wem ich sie teile!

Die Musik passt perfekt zu dem, was ich mir unter Science Fiktion vorstelle.Na dann mal los.




Apfelkern

Mittwoch, 15. Februar 2012

Das Grauen hat Stiel

Welch ein fantastische Konsumgelegentheit Feiertage doch bieten: Geschenke, unzähligen Dekokram, Literatur über die entsprechende Deko, Rezeptvorschläge und Fertigprodukte, Blumen, ganze Alben und Auftritte. Alle Jahre wieder reiben sich die Konzerne die Hände, wenn wir unter dem Vorwand des Muttertages, Vatertages, Frauentages, Herrentages, Kindertages, Halloween oder gern auch dem kürzlich gewesenem Valentinstag in einen Kaufrausch verfallen.
Könnte man nicht auch noch die Sommersonnenwende vermarkten?

Generell von diesem Typ des künstlich verbreiteten Feiertages abgeschreckt war es nun aber doch soweit, dass auch ich einen Vorteil daraus ziehen konnte.
Anlässlich des Valentinstages plante der Abiturjahrgang; mein Jahrgang; einen Kuchenbasar zu veranstalten. Niedlich verzierter Süßkram sollte verkauft werden und dazu sollte auch meine liebe Karo ihren Teil beitragen.
Da sie aber normaler Weise eher den Herd und Ofen meidet, beschlossen wir, das Naschwerk gemeinsam her zu stellen. Kochmuffel und Hobbykoch machten sich nun als Team vereint auf den Weg, Cake-Pops zu produzieren. Die oft kitschig bunt verzierten Kuchenkugeln am Stiel hatten sich in der Vergangenheit binnen weniger Monate aus den USA kommend über das Internet in internationale Küchen und Münder geschlichen. Nachdem wir oft genug schon farbenfrohe Bilder der prächtigen Küchlein gesehen hatten, würden wir nun auch endlich welche zusammenpanschen.

Wir buken einen Schokorührkuchen nach einem Rezept von einem meiner liebsten Kochblogs und mir gefiel das Ergebnis so sehr, dass ich es nicht über mein Herz brachte, den Kuchen zu zerkrümeln. Also überließ ich diesen Akt der Gewalt Karo. 
Anschließend vermischten wir die Kuchenbrösel mit zwei Teilen Frischkäse, zwei Teilen Butter und einem Teil Puderzucker. Aus dieser erdartigen Masse wurden Kugeln geformt, gekühlt und auf einen Spieß gesteckt.
Zuletzt überzogen wir die Kugeln mit Schokolade und verzierten sie.


Da hatten wir noch ein wenig Spaß, bevor die Rotte gepfählter Kuchenkugeln sich über uns hermachte.


Und sie sehen so harmlos und unschuldig aus.



Soweit klingt das ja alles ganz harmlos und lustig. Aber es war kein Vergnügen. Zumindest nach den ersten vier Stunden ließ der Spaß am Backen stark nach.
Denn an sich ist die Herstellung der Cake-Pops simpel, doch mit 80 Kuchen am Stiel ist man schnell überfordert. Wohin mit all den Küchlein im noch nicht trockenen Schokogewand? Wer packt die Dinger alle ein? Und wer säubert eigentlich die unzähligen eingematschten Schüsseln und Töpfe um dann anschließend den Boden zu schrubben?

Um elf Uhr nachts beendeten wir dann diese private Küchenschlacht. Unser Werk war fertig und wir erst recht.
Die Cake-Pops verkauften sich gut und brachten mit einem Preis von einem Euro pro Stück sicher eine ordentliche Summe in die Abikasse, doch nach dem Küchenkampf bis tief in die Nacht haben sie in meinen Augen einen viel höheren Wert.

Und was lernen wir daraus? Cake-Pops schmecken zwar hervorragend und sind auch ansehnlich, doch statt aufwändigen neumodischen Kuchenschönheiten wie Cupcakes und Cake-Pops reichen auch stinknormale und bewährte Kekse oder Kuchen, um die gleiche Gaumenfreude zu bewirken.
Aufwand und Nutzen stehen bei diesen protzigen Gebäcken einfach in keinem guten Verhältnis.

Noch immer davon traumatisiert, wie groß der Aufwand zur Erschaffung einer Horde Cake-Pops ist, werde ich so schnell keine mehr essen wollen. Und backen sowieso nicht.
Wer kam auch auf die Idee, Kuchen an einen Stiel zu stecken?
Da lobe ich mir doch den guten alten Kastenkuchen.

Apfelkern

Sonntag, 12. Februar 2012

Gestockt

Diesmal hat mich Connü hinterrücks gestockt. 

#1. What's a nickname only your family calls you?
 Herbert. Das rührt daher, dass meine kleine Schwester und ich so sehr von alten Ehepaaren fasziniert sind, dass wir beschlossen haben, selbst zumindest scheinbar eines zu sein. So wurde aus uns Herbert und Hannelore.

#2. What's a weird habit of yours?
   Obwohl ich einen schönen großen Schreibtisch habe, pflege ich meine Schreibarbeiten auf dem Boden sitzend oder auch liegend zu erledigen. Ich bin ein erdverbundener Mensch.

#3. Do you have any weird phobias?
Keine Angst vor Spinnen, kein Problem mit Höhe oder Aufzügen. Allein der Geruch von Lappen, die schon länger in Gebrauch sind (Milchsäurebakterien zersetzen Spüllappen... Waaaahhhh!), stoßen mich sehr ab. Doch das verzeichne ich unter natürlichen Instinkten.

#4. What's a song you secretly LOVE to blast & belt out when you're alone?
Da gibt es eine Menge. I Am The Best von 2NE1, Memories von David Guetta oder gern auch mal Halo von Beyoncé. Oh my god.

#5. What's one of your biggest pet peeves?
Lieblingsärgernis ... wenn nachts die Bahn oder ähnliches Verspätung hat und man mit jemandem, den man sehr schätzt die Wartezeit überbrücken kann, genieße ich diese Momente sehr. Übrigens werden diese Momente besser, wenn man sicher ist, dass da wirklich noch eine Bahn kommt.

#6. What's one of your nervous habits?
   In stressigen Momenten sehe ich unnötig oft auf die Uhr.

#7. What side of the bed do you sleep on?
Als Rückenschläferin muss ich wohl die Bettmitte angeben. Es gibt allerdings eine Tendenz, näher an der Geborgenheit vermittelnden Wand zu liegen.

#8. What was your first stuffed animal && it's name?
Es war ein Elefant, der auch als Handpuppe verwendet werden konnte. Sein Name: Eli. Kreativ, ich weiß.

#9. What's the drink you ALWAYS order at starbucks?
Ich war noch nie bei Starbucks, weshalb diese Frage sich erübrigt. Um noch einen obendrauf zu setzen: mir schmeckt Kaffee nicht einmal.

#10. What's the beauty rule you preach.. but never ACTUALLY practice?
   Öööööhm.... ich predige gar keine Regeln zur Aufrechterhaltung und Schaffung der Schönheit. Wie wäre es mit "seid selbstsicher; ihr habt keinen Grund, euch für euch selbst zu schämen!" ?
Aber das mache ich ja auch...
Na dann schwenken wir über in den Bereich allgemeiner Ratschläge, die ich weitergebe aber nicht immer einhalte. Es ist wichtig, sich nicht davon einschränken zu lassen, was Fremde über die eigene Person denken, doch trotz dieses Wissens interessiere ich mich auch dafür, was Personen, die ich nicht kenne, über mich denken.

#11. Which way do you face in the shower?
Ich stehe mit dem Rücken zum Duschkopf, da ich das Gefühl des den Nacken entlangströmenden Wassers so sehr mag.

#12. Do you have any 'weird' body 'skills'?
Nun ja, die "verdummende, verfettende, internetabhängige Jugend von heute" kann nur noch selten einen Radschlag, den ich aber noch beherrsche. Zählt das nun als merkwürdig?
Ich kann auch aus dem Stand rückwärts in die Brückenposition gehen, mit durchgedrückten Knien stehend mit meiner kompletten Handfläche den Boden berühren und sitzend ein oder sogar beide Beine hinter den Kopf klemmen. Letzteres sieht allerdings recht unvorteilhaft aus.

#13. What's your favorite 'comfort food'/food thats 'bad' but you love to eat it anyways?
Mit fast Food komme ich kaum in Kontakt, weshalb wohl Salzlakritz und Schokolade als meine Sünden zu nennen sind.

#14. What's a phrase or exclamation you always say?
Ja und? 

#15. Time to sleep- what are you ACTUALLY wearing?

Ich trage Nachthemdkleidchen im Frühjahr, wovon viele von Mutti geerbt wurden. Im Herbst und Winter trage ich meist (Satin-)Schlafanzüge und im Sommer schlafe ich - Skandal - in Unterwäsche oder nackt.


Bevor ich wieder wild mit Kleinholz um mich werfe, stelle ich es lieber der kompletten Leserschaft frei, sich dem Fragekatalog zu stellen. Oder auch nicht.
Denn ich will ja schließlich niemanden stören, der gerade mit dem Erlangen der Weltherrschaft oder ähnlich wichtigem beschäftigt ist.


Gruß,

Apfelkern

Samstag, 11. Februar 2012

Runzelblocker

Der Superbowl eine riesige Sportveranstaltung, die in den USA sehr populär ist. Mich interessiert dieses plötzliche Masseninteresse an schwitzenden Sportlern, die hin und zurück über den Rasen laufen und sich um den Ball prügeln eher mäßig, es wirkt eher einschläfernd durch seine Monotonie. Football wird so sicher nicht mein Lieblingssport, doch trotzdem gab es einen Teil dieser erst kürzlich stattgefundenen Sportschau, der mich nachdenklich stimmte: Madonnas Auftritt während der Halbzeitpause. Ein Video davon findet ihr hier. Sehr es an, seid beeindruckt oder lasst es einfach.

Mittlerweile schon 52 denkt sie noch immer nicht daran,  in reduziertem Tempo stärker bekleidet auf der Bühne zu agieren. Madonna ist der Inbegriff des Strebens nach scheinbar ewiger Jugend. Und das natürlich nur durch Yoga, gesunde Ernährung, viiiiiiieeeeeele Liter Wasser täglich und ihre guten Gene.

Ich sah ein Video ihres Auftritts beim Superbowl und war beeindruckt und irgendwie bestürzt zugleich.
Sie präsentierte sich gelenkig, munter und witzig. Alles war exakt durchgeplant, viele bekannte Persönlichkeiten unterstützten ihren Auftritt live. Es lief reibungslos, nahezu perfekt.
Doch es wirkte, als würde sie sich mit aller Kraft an ihre Rolle als jugendlich frische, wandelbare, erotische Diva klammern. Sein wir ehrlich: mit steigendem Alter wird das immer schwerer und es fällt mir schwer, mir vorzustellen, dass sie mit 70 Jahren immer noch im engen badeanzugartigen Oberteil mit Netzstrumpfhosen über die Bühnen der Welt hüpft. Dennoch glaube ich, dass sie solange wie möglich genau das machen wird.
Ab einem bestimmten Alter wirken gewisse Dinge einfach unpassend, ja lächerlich. Auch wenn man den Schein mit einer Ernährung auf Algenbasis, fünf Stunden täglichem Training, das einer Marathonvorbereitung gleicht, und Photoshop sowie Make-up aufrecht erhalten kann - es muss nicht sein.

Ein typischer Einwurf bei diesem Thema: Man soll in Würde altern.
Zu seinem Alter und den entsprechenden Erfahrungen zu stehen ist wichtig. Das ständige Bestreben, jünger zu sein nervt und führt zur Selbstverleugnung. Warum bitte sollten wir uns für unser Geburtsjahr schämen?
Das Alter spielte einst kaum eine Rolle, viele wussten nicht einmal mehr genau, wie viele Sommer sie schon haben kommen sehen. Man schätzte eher die Erfahrung des Alters, heute wollen wir lieber naiv, kindlich, albern und rehäugig sein.

Entweder der aktuelle Jugendwahn wird so weit getrieben, dass irgendwann fast alle bis zur Unkenntlichkeit (des wahren Alters) geliftet, gefärbt, aufgepolstert und gestrafft sind und das auch beide Geschlechter betrifft oder es erfolgt eine Umkehr dieses blinden Strebens nach Faltenfreiheit. Dann könnte man ohne schief angesehen zu werden auch schon mit 35 graue Haare und Falten zeigen. Denn das reduziert den Wert eines Menschens nicht im Geringsten.

Mal sehen, wann Madonna das erkennt. Denn falls sie Johannes Heesters den Rang als am längsten aktiver Bühnenkünstler ablaufen will, muss sie das Grundkonzept ihrer Auftritte leicht abändern. Oder...?!

Wir sollten uns nicht nur darauf beschränken, uns darum zu sorgen, wie wir die Alterung des Körpers verhindern können, sondern uns eher um die Beweglichkeit des Geistes kümmern.

Apfelkern

Donnerstag, 9. Februar 2012

In welcher Sprache träumst du?

In der globalisierten Welt ist es wichtig, Fremdsprachen zu beherrschen. Mindestens gute Englischkenntnisse sind eine Voraussetzung in vielen Berufen, doch auch im Privatleben sind Fremdsprachenkenntnisse unerlässlich.

So praktisch dieses Wissen auch ist - das Erlernen ist mühsam. Und um das den eigenen Kindern zu ersparen, ziehen einige Eltern ihren Nachwuchs bewusst zweisprachig auf. Der günstigste Fall bei diesem Vorhaben ist natürlich, dass beide Elternteile Muttersprachler einer anderen Sprache sind und so ihr Kind mit authentischem Chinesisch und Französisch aufwachsen lassen können. Doch ist das eigentlich sinnvoll?

Ich fürchte, dass ein von zwei Sprachen wechselseitig berieselte Kind die Sprachen anfangs verwirren wird.  Außerdem liegt der Gedanke nicht fern, dass dieses Kind dadurch, dass es wechselweise Juan und John gerufen wird, nicht nur in der sprachlichen als auch bezüglich der persönlichen Identität unsicher ist.
Um eine Fremdsprache zu erlernen, sollte man eine Muttersprache als Grundstock und Leitfaden haben, an deren Strukturen man sich orientieren und darauf aufbauen kann. Bekommt man aber zwei Sprachen auf einmal eingetrichtert, entsteht schnell Verwirrung.
Kinder, welche zweisprachig aufgewachsen, beginnen später zu sprechen als einsprachig aufwachsende, da ihr Sprachzentrum stärker belastet wird. Dafür ist durch dieses Training das Sprachzentrum des Gehirns später in der Lage, weitere Sprachen schneller zu verarbeiten und zu speichern.
Doch da im Gehirn der Fokus der Aktivität im Sprachzentrum liegt, werden emotionale und soziale Fähigkeiten in geringerem Maße erlernt. Besonders stark trifft das zu, wenn der beispielsweise mit dem Kind Englisch sprechende Elter gar kein Muttersprachler dieser Sprache ist und so durch das den Äußerungen vorangehende Überlegen die übermittelten Emotionen leicht verfälscht, was zu sich einprägenden Fehlinterpretationen beim Kind führen kann.
Das heißt bei weitem nicht, dass diese Kinder beziehungsunfähig und gestört würden. Es hat möglicherweise minimale Unterschiede in der Wahrnehmung von Emotionen zur Folge.

In Südtirol liegt die Region Ladinien, in der eine eigene retroromanische Sprache gegeben ist. Dort lernen die Kinder häufig erst Ladinisch, dann Italienisch zur allgemeinen Kommunikation außerhalb ihrer Region, Deutsch im Kindergarten sowie später in der Schule Englisch. Mit diesen Menschen hat man Untersuchungen der Sprachverarbeitung im Gehirn gemacht. Man ließ sie Gegenstände des Alltags (Stuhl, Käse, Besen etc.) in den jeweiligen Sprachen benennen und maß im CT die Hirnaktivität. Die linke Hirnseite ordnet man für gewöhnlich analytischen Aktivitäten, Sprache und Sprechen zu, der rechten räumliche Wahrnehmung und Orientierung sowie Kreativität. Ergebnis der Untersuchung der war, dass sie in einer Sprache die Antworten minimal schneller als in allen anderen geben konnten. Diese Sprache war bei fast allen das Ladinische, ihre zuerst gelernte und als Muttersprache dienende Sprache. Diese war sogar teilweise in der rechten Gehirnhälfte verankert, während die anderen Sprachen in der linken Hirnhälfte präsenter waren.
Bei Schlaganfällen, welche die linke Hirnseite betreffen, wird oft die Sprachfähigkeit geschädigt, doch das betrifft am wenigsten die im Kindesalter erlernte Muttersprache.
Soll heißen: selbst wenn man das Kind mit zwei Sprachen gleichzeitig erzieht, wählt es eine davon zur Muttersprache und setzt dabei die andere Sprache in der Wichtigkeit leicht zurück. Dann kann man aber auch gleich nur eine Muttersprache erlernen, was schneller abläuft und anschließend mit dem Erwerb weiterer Sprachkenntnisse beginnen.

Es ist modern, sein Kind früh zum Sprachunterricht zu schicken, wenn man es nicht schon zweisprachig aufziehen konnte.
Das halte ich für sinnvoll, sobald es sich eine Muttersprache auf einem bestimmten Grundniveau angeeignet hat. Denn gegen frühes Sprachtraining ist meiner Meinung nach nichts zu sagen, insofern es dem Kind nicht zwei Stunden täglich aufdiktiert sondern eher spielerisch beigebracht wird. Das Kind lernt Grundstrukturen, Klänge und einige Worte der neuen Sprache, doch wirklich sprechen können wird es danach diese Zweitsprache noch nicht. Doch man hat damit gute Anlagen für den zusätzlichen Spracherwerb in der Zukunft geschaffen, ohne Identitätsverwirrungen beim Kind auszulösen.

Solche Entscheidungen sind schwer zu treffen und jedem selbst überlassen. Alles hat seine Vor- und Nachteile und beides wird durch Einzelschicksale belegt. Viele Menschen sind bereits ganz natürlich zweisprachig aufgewachsen. Von Muttersprachlern lernt man eine Sprache wesentlich besser als von solchen, welche die jeweilige Sprache als Fremdsprache erlernt haben.
Ich persönlich würde mein Kind nicht zwanghaft zweisprachig aufzuziehen versuchen, nur damit es dem Ehrgeiz und Wunsch der Eltern nach einer erfolgreichen Zukunft des Kindes genügt. Es sollte sich sicher sein, welche Muttersprache es hat und nicht erst darüber nachdenken müssen, während es in den ersten Jahren die Wörter zweier Sprachen zu einem schwer verständlichem Kauderwelsch mischt.
Insofern es Spaß daran hat, würde ich es dann im Kindergarten mit einer weiteren Sprache konfrontieren. Ein paar Vokabeln wie Schmetterling und Katze von einem Muttersprachler vorgetragen, ein wenig Gesang in der Sprache. Verstehen muss es das anfangs nicht, es geht um die automatisch aufkommende Gehirnaktivität und die daraus resultierende Entwicklung und verstärkte Synapsenverknüpfung.

Man macht es sich mit dieser Planung wahrscheinlich sowieso viel zu kompliziert, denn es kommt sowieso ganz anders als man denkt.
Das Gehirn ist wahrscheinlich da rätselhafteste Organ. Im Gehirn sind Unmengen an Daten gespeichert und doch kann man sie nicht entschlüsseln, wenn man das erfahrungsgefüllte Hirn eines Verstorbenen vor sich hat. Diagnostizieren kann man viel am Gehirn, doch die Behandlung erscheint oft eher einVersuch zu sein.

Ich bin überzeugt: jeder rechnet, zählt und träumt in nur einer Sprache. Diese Sprache kann wechseln, nachdem man lange an einem Ort gelebt hat, doch eine Sprache wird in diesen unbewussten Handlungen dominieren.

Ach. Wahrscheinlich sollten wir nicht versuchen, das Leben der eigenen Kinder zu stark zu planen, sowohl in der Spracherziehung als auch der Freundewahl und allem anderen, sondern den natürlichen Instinkten statt Elternratgebern trauen und den Kindern die Freiheit eigener Entscheidungen zu lassen.

Manchmal wünsche ich mir, Latein als Muttersprache erlernt zu haben, denn dann würde mich Cicero nicht so ärgern.
Wie auch immer, das Thema entgleitet mir immer weiter, sodass ich mich an diesem Punkt verabschiede.

Apfelkern

Montag, 6. Februar 2012

Meine kleine Nachtmusik

Die Nacht ist meine liebste Tageszeit. Wenn es draußen dunkel ist und die klare Nachtluft durch den schmalen Spalt meines angeklappten Fensters ins schummrige Zimmer zieht, fühle ich mich wohl. Dann habe ich das Gefühl, wirklich Zeit zu haben. Sämtliche Bücher wirken intensiver, Filme fesselnder, die Gedanken kreisen frei, Maschen stricken sich euphorisch selbst und in der Küche rühre ich nachts die wildesten Experimente zusammen. Mir gefällt der Gedanke, in diesem speziellen Moment der Nacht als einzige im Haus, der Nachbarschaft oder vielleicht sogar dem ganzen Dorf wach zu sein. Nachts atme ich tief und ruhig.Es hat etwas befreiendes.

Und daher ist es eine Leichtigkeit für mich, im Zuge des Projektes 52 zum Thema Nacht zu sagen, welche Musik nachts mein Ohr durchflutet: Eddi Vedder mit seinem Ukulelengeschrammel und seinem ruhigen Gesang. Die Alben "Ukulele Songs" und auch die von ihm geschaffene Filmmusik zu Into The Wild sind perfekt für lange Nächte.
Ganz passend heißt einer meiner liebsten Titel Long Nights.



Da es wie so häufig auf YouTube nicht in Deutschland verfügbar ist und nun auch noch Grooveshark schließt, bleibt muss ich dringend mein Wissen, was das Einbetten von Videos betrifft, erweitern. Nun ja, damit werde ich, um mich nicht unrealistisch einzuschätzen, genau in dem Moment beginnen, in dem ich solch ein Video brauche.


Sowohl die Musik als auch der Film Into The Wild haben mich verzaubert. Ich würde ihn mir noch einmal ansehen, trotz der Überlänge. Und das ist eine Seltenheit bei mir.

Abendliche Grüße,

Apfelkern

Sonntag, 5. Februar 2012

Klöppeln

Kommt euch das Wort Klöppeln bekannt vor?

Den meisten Menschen unter dreißig scheint der Begriff heute unbekannt zu sein. Stricken ist modern, Häkeln ist hipp - aber Klöppeln? Kennt keiner.

Wahrscheinlich würde dieses Wort auch in meinem Kopf nur schwarze Leere hervorrufen, wenn die Familie meiner Mutter nicht aus dem Erzgebirge käme. Handarbeiten sind dort weit verbreitet, denn als sich die Erzvorräte dahin schmolzen musste man sich andere Einkommensmöglichkeiten suchen. Und so schmiedete man Schwippbögen, schnitzte Osterhasen, Nussknacker, Bergmänner und Christengel, drechselte Weihnachtspyramiden und Spanbäumchen, stickte, strickte, häkelte und - klöppelte. Erzgebirgische Handarbeiten sind relativ weit verbreitet, doch die Handarbeit ist heute eher Einkommensquelle als Privatvergnügen. Es setzt sich fast niemand mehr abends hin und schnitzt.

Immer wieder bin ich erstaunt, wie viele Dinge unserer Weihnachtsdekoration, Osterdekoration oder einfach der Gebrauchsgegenstände erzgebirgische Vorfahren, die ich bis auf wenige leider nur namentlich aber nicht persönlich kennen lernen konnte, selbst hergestellt haben.
Und so war ich fest entschlossen, von Oma das Klöppeln zu lernen.

Beim Klöppeln werden mehrere durch Spulen geführte Fäden zu Spitze verknüpft. Man arbeitet entlang bestimmter Vorlagen, den Klöppelbriefen und fixiert die Fäden darauf mit Nadeln. Untergrund der Arbeit ist ein Klöppelsack, der im Erzgebirge typischerweise rollenförmig ist, doch in anderen Orten mit der Tradition wie zum Beispiel Belgien auch ein Flachkissen ist.

Klöppelspitze, gefertigt von meiner Urgroßmutter

Ich war beeindruckt, welche Mengen an Klöppelbriefen im Besitz meiner Oma sind. Sie sind alle selbst gestaltet und teilweise schon sehr abgenutzt. Ihr an das Heimatmuseum erinnerndes Äußere löste Ehrfurcht in mir aus. So alt und fragil - damit kann ich doch nicht arbeiten!
Sie gab mir tatsächlich eine relativ neue Vorlage. Sicher ist sicher.

Alte Klöppelbriefe  - Achtung! Es gilt das Urheberrecht für Klöppelbriefe, wirklich!

Vor vielleicht sechs oder sieben Jahren hatte ich schon einmal einen Versuch unternommen, das Klöppeln zu erlernen, doch dieser Versuch verlief eher lustlos. Meine Mutter war als Kind zur Klöppelschule geschickt worden und nun wollte meine Oma auch mir das Klöppeln lehren. Ich fand das völlig albern und unnütz. Was will ich denn mit Klöppelspitze?
Inzwischen stehe ich anders dazu. Natürlich ist Stricken vom Aspekt der Nützlichkeit her sinnvoller als Klöppeln, denn mit einem gestrickten Pullover kann man im Alltag mehr anfangen als mit einem Spitzendeckchen, doch nun erkenne ich, dass es darum geht, Wissen zu erhalten und Traditionen zu bewahren. Es wäre peinlich, später meinen Kindern die handwerklichen Meisterwerke der Familie zu zeigen um anschließend zu zu geben, dass ich selbst keinen Schimmer habe, wie sie hergestellt werden.

Der Klöppelsack

Die ersten Schritte waren nicht leicht. Oma ist zu schnell in ihren routinierten Bewegungen, als dass sie für einen Anfänger nachvollziehbar wären. Ich nötigte sie, langsamer zu arbeiten und setzte durch, dass ich auch den Anfang selbst machte, um die Arbeit komplett begreifen zu können.
Meine rudimenthafte Klöppelerfahrung half mir relativ schnell zu verstehen, wie das Grundmuster funktioniert.

Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, beende ich es auch. Und mit dieser Willenskraft beendete ich trotz der ungelenken Hand des Anfängers den Umriss des kleinen Herzens, das ich klöppelte.


Das Innere des Herzens erforderte eine andere Technik als der "Rahmen"und nachdem ich diese im vierten Anlauf akzeptabel ausführen konnte, war der Ehrgeiz in mir geweckt, das Werk so schnell wie möglich zu beenden. Hochkonzentriert klöppelte ich weiter, nur um von Oma darauf hingewiesen zu werden, dass mein Werk recht unregelmäßig wäre.  Nun ja, völlig aus der Luft gegriffen war das nicht, doch meine Freude minderte es nicht.


Ja, ja die inneren Ornamente sind nicht gleichmäßig. Das in meinen Augen schönste davon (unten links) hat meine Oma gefertigt. Für den Anfang bin ich dennoch zufrieden.
Die Fäden bleiben übrigens nicht lose hängen: sie müssen nur noch vernäht werden.

Und sobald ich erst einmal die Grundtechniken beherrsche und begreife, wie man eigene Klöppelbriefe zeichnet, habe ich auch schon einen Plan: ich werde mir einen schwarzen Spitzeneinsatz für ein Top klöppeln. Schwarzes Top mit schwarzer Spitze auf heller Haut unter einem einfachen Langarmshirt stelle ich mir sehr schön vor. So wäre das Klöppeln doch noch mehr oder weniger nützlich. Man muss sich ja Ziele setzen.

Apfelkern

Samstag, 4. Februar 2012

Auf die Tasten, fertig, google!

apfelkern: rossmann ist super
Die Aussage muss ich wohl akzeptieren - Meinungsfreiheit und so. Aber Getränkespender für die Kunden gibt es meines Wissens nach nur bei dm und die Rossmann enerbio Lakritze ist ein Verbrechen am Geschmackssinn. Vielleicht ist meine Negativeinstellung gegenüber Rossmann ja nur der winzigen Filiale zuzuschreiben, die nicht einmal essence führt. *Tussiproblemchenpeinlichhust*
Aber verglichen mit dem eingestaubten Dorfschlecker ist Rossmann grandios.

wer hat mich gegoogelt

kann ich sehen, wer mich gegoogelt hat?

ich kann sehen,  wer mich gegoogelt hat
Sagt mal, will man mich zum Narren halten? Die drei Zugriffe gehören doch zusammen!


mensch von hinten  
Einfach mal aus dem Fenster sehen und mit etwas Glück sieht man, insofern man nicht wie ich auf dem Dorf wohnt, BÄM einen Menschen von hinten. Oder man greift zu dem uralten Trick mit den zwei Spiegeln.


lena meyer landrut bikini popo
Oh, es soll also nicht irgendein Mensch von hinten sein, sondern die Lena. Im Bikini. Ich seh dann mal kurz aus dem Fenster.


Mädchen braun mit Zettel
Schon wieder Lena?


my nudus free freundin 
Träum weiter, Schnuffi.
 
running oma 
Achtung, wilde Oma aus dem Zoo entkommen! Wir raten ihnen, Türen und Fenster fest zu schließen und das Haus nicht zu verlassen.


wie sehen apfelkerne aus 
Das weiß ich auch nicht. Schließlich esse ich sie immer mit statt sie mir anzusehen.


apfel intim tattoo 
Die Menschen googlen solche Dinge ja nicht völlig grundlos...

hasen essen butter 
Ich auch.


Komisches Pferd 
Camilla Parker Bowles.

Welche aufgaben haben apfelkerne
Viel zu viele. Ich spreche aus Erfahrung.


das spiel ist schon fucking draußen du homo
Beschreibt das Leben in nur acht Worten sehr präzise.


auf kuhscheise wachsende pilse 
Jetzt im Angebot bei Amazon.


golgi selber anwenden
Machst du gerade in diesem Moment. Merkst aber nix davon, denn dein Golgi Apparat ist inzwischen schon erwachsen und selbstständig.


Gewürzkerzen gießen
Würde ich sein lassen, denn beim Kerzengießen habe ich im zarten Alter von zwölf Jahren fast die Küche niedergebrannt. Burning down the house. Aber nicht für Gewürzkerzen. Außerdem rußen selbstgebrannte selbstgegossene Kerzen extrem stark. Meine damals zumindest.


eklig rund
widerlich eckig!

zebu der glückseligkeit
Kann ich auch häkeln

apfelkern ins auge
Ich rate davon ab. Nicht zu Hause nachmachen und im Notfall einen Arzt konsultieren!

Apfelkern unters Kissen träumen

Wesentlich gesünder als die zuvor genannte Methode.

Gute Nacht,

Apfelkern

Freitag, 3. Februar 2012

Zeichen und Wunder

Manchmal sieht man in Dingen Zeichen, die vielleicht gar keine sind. Als ob das Universum einem auf Energiestrahlen Botschaften schicken würden. Ob es mir die Zukunft vorhersagen will?

Oder interpretiere ich hier einfach zu viel in Formationen, welche zufällig von der Schwerkraft und ungeschickten Bewegungen verursacht wurden? Aber es kann keine Einbildung sein - es ist mir schon zwei Mal erschienen.

Das allmächtige Ausrufezeichen:



Das blutige Ausrufezeichen erblickte ich am Silvesterabend. Das nur scheinbar blutige aber eigentlich aus Ketchup bestehende Ausrufezeichen trat gestern während der Zubereitung des Abendessens in Erscheinung.

Was könnte es nur bedeuten?
Ich muss handeln, aktiv werden.
Ich habe laut zu sein und zu schreien statt still zu ertragen und alle Emotionen in mich hinein zu fressen.
Ich soll nicht fragen sondern rufen.
Ich soll mich nicht immer selbst hinterfragen sondern einfach an mich selbst glauben und Vertrauen haben.

Welche Deutungsansätze habt ihr?

Denn mit einer guten Beschreibung lässt sich Maria auf dem Toast besser verhökern. Ihr dürft euch auch gern eine esoterisch-religiös angehauchte Erklärung des Phänomens einfallen lassen. So etwas verkauft sich immer gut.

Vielleicht werde ich ja als Ausrufezeichen wiedergeboren werden.


Was - meine Mutter hat das Brett abgewaschen - Noooooooiiiiin!!!!!!!

Donnerstag, 2. Februar 2012

Erinnerungsfundus

Gestern war ich wieder einmal bei meinem Opa.
Er lebt seit nun fast zwei Jahren allein und fühlt sich deshalb am Abend oft einsam. Während des Tages sucht er sich immer eine Beschäftigung: er beackert seinen Garten mit dem Rasenmähertraktor, für den er einen Pflug geschmiedet hat, intensiv und versorgt uns so mit Tonnen von Zucchini, Tomaten, Gurken, Pflaumen, Birnen, Äpfeln, Kirschen, Quitten, Bohnen, Radieschen, Salat, Petersilie (beutelweise!) und insbesondere Riesenkürbissen, er kocht diverse Gerichte aus den angebauten Sachen, macht Wein, kauft sich spontan ein halbes Schwein und macht daraus Schinken, Leberwurst und Sülze oder näht eine Plane für sein Boot, auf das er sich im Sommer zur Erholung zurückzieht. Er hat gelernt, seine Wäsche selbst zu waschen und zu bügeln, er schreibt Einkaufszettel und kann nun auch Socken stopfen. Allein seine Pillen zu nehmen vergisst er oft.
Ich liebe es, mit ihm etwas zu bauen und er genießt es auch, denn dadurch fühlt er sich gebraucht. Wenn wir Knöpfe sägen oder Holzkammbaupläne schmieden hat das Leben einen Sinn für ihn.

An seinem Beispiel wurde mir erst klar, wie sehr der Mensch nach einer Aufgabe sucht. Das Problem trat bei mir noch nicht auf, da ich durch die Schule und Freunde immer beschäftigt war; eher unter Zeitdruck litt. Doch er hat unglaublich viel Zeit und abgesehen von ein paar Arztterminen keine Verpflichtungen. Und so probiert er sich in allem aus, stürzt sich in Arbeit, um einen Sinn in seinem Leben zu sehen. Er pflegt zu sagen, wir müssten ihm nichts zu Weihnachten, zum Geburtstag oder Ostern schenken, da er ja eh bald stürbe. Das sagt er schon seit mindestens 20 Jahren.
Dennoch glaubt er, er sei abgeschrieben.

Um ihm zu zeigen, dass das Gegenteil der Wahrheit entspricht, laden wir ihn oft ein.

Nun war ich einmal bei ihm, habe in seinem Schlafzimmer Staub gewischt und alle Etagen gesaugt. Aber ein Hauptgrund für den Besuch war eigentlich, einige seiner Eerinnerungen zu notieren.
Geboren 1935 hat er viele Erinnerungen an die Zeit des Zweiten Weltkrieges und so weit ich mich zurückerinnern kann, erzählte er immer Geschichten aus seiner Kindheit.
Gestern habe ich ihn gebeten, mir mehr zu erzählen. Ich hatte meinen Laptop dabei und habe mitgeschrieben, um die Erinnerungen zu bewahren. Dabei fiel mir auf, dass er mir vorher immer nur die lustigen, lebensfrohen und glücklichen Erinnerungen erzählt hat. Die legendäre Geschichte von linken Holzschuh, sein Streich, wie er mit einer Egge Algen aus einem Teich fischen wollte und sie dabei versenkt hat oder wie ein falsch gefärbter Wollpullover ihm blaue Haut beschert hat. Doch seine dramatischen Momente hatte er verschwiegen. Er lebte in Ostpreußen, dem heutigen Polen, und erlebte den Einmarsch der Russen. Es war regelrecht erschütternd.

Warum hatte ich davon jahrelang nichts geahnt? Man sieht sich Dokumentationen über die Zeit des Zweiten Weltkrieges an und denkt gar nicht daran, dass ein Zeuge dieser Zeit direkt vor der eigenen Nase sitzt.

Ich glaube, das Problem ist, dass wir nicht genug miteinander reden. Reden meint nicht, zu fragen, wo die Küchentücher liegen, sondern ein Gespräch, bei dem man Erinnerungen und Gefühle teilt, bei dem man sich wirklich für den anderen interessiert und nicht nur durch ihn etwas erreichen will.
Nun kam mir der Gedanke, auch die Oma mütterlicherseits zu befragen. Genauso werden meine Eltern beeindruckende Erinnerungen an die DDR Zeit haben, die ich bisher nur oberflächlich angekratzt habe. Wir haben darüber gesprochen, sind aber meist sehr allgemein geblieben.

Eigentlich ist das doch peinlich, ja erschreckend, sich nie so eingehend mit der eigenen Familie beschäftigt zu haben, wenn man sein Herz Freunden schon ausgeschüttet hat. Irgendwann wird man nicht mehr mit ihnen über ihre Erinnerungen sprechen können.
Natürlich gibt es unglaublich viele Menschen, die Erinnerungen aus der selben Zeit haben, sie alle zu erfassen würde aber viel zu aufwendig für mich als einzelne Person sein. Und das Hauptinteresse lieg auf der Familiengeschichte.

Da es die eigene Familie ist, hat man doch ein spezielles Interesse, besonders, da man später seinen Kindern auch etwas über ihre Vorfahren erzählen können möchte. Wir alle wollen unsere Wurzeln kennen, ich denke, das ist ein ganz normales Bedürfnis.

Auch Opa hat es genossen. Ihm hat es gut getan, die Erinnerungen zu teilen und er überwand die anfängliche Skepsis und wurde immer begeisterter. Ich kann mir vorstellen, warum: unter anderem niemand möchte vergessen werden und solche Gespräche erleichtern die Seele. Es ist eine Art Preventivtherapie.
Ergebnis sind sechs Seiten Text. Wir waren überrascht von dieser Menge vor allem, da noch vieles ungesagt blieb.

Apfelkern

Mittwoch, 1. Februar 2012

Töff töff

Ganz langsam gewöhnen wir uns an längere Texte und distanzieren uns von kosmetikfixierten leichtverständlichen Artikeln.
Eine relativ leichte Kost bietet das Projekt 52 dessen aktuelles Thema Autofahrt ist.
Ich habe eine Führerschein und nutze diesen auch relativ regelmäßig. Da ich aber kein eigenes Auto habe, bin ich immer darauf angewiesen, meine Eltern um eine Benutzungserlaubnis ihres Autos zu bitten. Glücklicherweise sind sie in dieser Hinsicht nicht geizig, doch im Gegenzug muss ich meine Familie auch früh am Morgen zu Freunden kutschieren oder vom Bahnhof abholen.

Anfangs verzichtete ich bewusst auf Musik während der Fahrt, um mich völlig auf den Verkehr konzentrieren zu können, inzwischen aber bevorzuge ich ein musikerfülltes Auto. Denn so kann man auch nicht aufgrund eines Klapperns im Auto völlig paranoid werden. Übrigens erklärte mir mein Vater später, dass Geräusche aus arbeitenden Maschinen völlig normal wären. Ja, stimmt. Aber allein im klappernden Auto denkt man einfach nicht so logisch.

Bisher habe ich für lange Autofahrten gerne schnelle Musik eingepackt. Mit Knorkator über die Autobahn zu sausen ist eine wahre Freude, doch als Fahranfänger sollte man sich lieber nicht noch selber dazu verleiten, schnell zu fahren. Daher kommt Knorkator nur in den CD Spieler, wenn ich nicht selber fahre.

Mäßig schnelle Musik zum Mitsummen ist optimal für mich und ich freue mich immer wieder, sie während der Fahrt im Radio zu erwischen.

The xx - Crystalised



Oh ja, dazu rast man wenigstens nicht so sehr. Aber nach der Probezeit dürfte auch gern etwas schnelleres ran...

TAG: Wenn ein schwarzes Loch...

Was würdet ihr tun, wenn in eurem Badezimmer ein schwarzes Loch auftauchte und Stück für Stück dessen Inventar verschlucken würde? Ich würde völlig begeistert sein, denn wer erhält schon einmal die Möglichkeit, ein solches Mysterium hautnah zu erleben. Allerdings wüsste ich nicht wirklich, wie ich mit der Situation umgehen sollte. Videos für die Nachwelt aufnehmen? Stephen Hawking eine Mail über das alles verschlingende Phänomen unter meinem Waschbecken schreiben? Aus dem Haus rennen?

Einen Großteil der im Netz anzutreffenden Schönheiten würde anscheinend ihre Kosmetiksammlung retten, denn deren Verlust scheint eine große Bedrohung für sie darzustellen. Diese Angst zeigt sich in einem TAG, bei dem man zehn Kosmetikartikel aufzählen soll, die man SOFORT wieder kaufen würde wenn die eigene Schminkkollektion plötzlich verdunstete.

Beim Verschwinden meines Badezimmerinventars würde ich meine Zahnbürste, eine Haarbürste und meinen Schmuck (Echtsilber - das ist meine Wertanlage für die Zukunft!) am meisten vermissen. Die Kosmetik zu verlieren ist natürlich blöd, doch ich würde keinen Schreikrampf bekommen. Denn das Betonen der eigenen Vorzüge durch ein wenig Herumgepinsel ist zwar gut geeignet, um nicht völlig fertig auszusehen, obwohl man es ist und dadurch, dass es eine Herausforderung ist, das ganze Geschmiere möglichst natürlich aussehen zu lassen, bereitet es mir auch Freude, wenn es gelungen ist, doch überlebenswichtig ist es nicht. Das heißt aber nicht, dass ich keinen Spaß daran hätte, mich ein wenig zu schminken.

Weil mein letzter liebevoll geschriebener Beitrag über den Roman Dracula so wenig Kommentare (drei - zwei davon von der selben Person und einer davon nicht mal zum Artikel!) bekommen hat und mein Fazit war, dass ihr momentan keine langen Texte lesen wollt, ist meine Konsequenz ein Artikel über Kosmetik. So mainstream, so oberflächlich. Aber wer nicht lesen wil, muss Bilder ertragen. Muhahaha!

Welche Kosmetik würde ich also wirklich vermissen und SOFORT (ob das Haus nun brennt oder nicht) wieder kaufen?

1. Abdeckcreme aka Concealer.
Ihr wisst schon - eine hautfarbene Substanz, die man über gerötete Stellen im Gesicht pappen kann. Damit ich nicht ständig Rot sehen muss.

Allseits bekannt und beliebt ist die Alverde Camouflage. Nun ja,  aktuell ist die hellste Nuance schon zu dunkel für mich. Da bleibt nur zu hoffen, dass sich kein Rot ins Gesicht wagt, wo es nicht hingehört.


2.Wimperntusche
Ohne diese sind meine blonden Wimperchen unsichtbar. Dieser Zustand mag zwar für Harry Potter und die U.S. Army erstrebenswert sein, doch weibliche Augen ohne sichtbare Wimpern erscheinen mir seltsam. Also benutze ich Mascara.


Aktuell ist das eine wasserfeste von Catrice, weil ich auch mal wasserfeste Wimperntusche testen wollte. Fazit: verschmiert über den Tag nicht, sieht ziemlich natürlich aus ABER lässt sich schlecht abschminken; auch mit Make-Up Entferner.
Lieber mag ich die Lashes to Kill Mascara des gleichen Herstellers, allein schon wegen des Namens.
Achtung: meine Wimpern sind tödlich! An diesem Witz könnte ich mich nahezu endlos erfreuen



3.Rouge!
Damit ich nicht leichenblass aussehe und gefragt werde, ob ich krank sei kommt Rouge auf die Wangen.
Mein absoluter Favorit:

Blush Soufflé von essence in einem matten Rosa. Was soll ich sagen? Ich liebe dieses Zeug! Es glitzert nicht, lässt sich gut auftragen, bleibt lange wo es sein soll ohne zu verblassen und ist vor allem nicht so leuchtend Pink, dass es künstlich aussieht.
Bald ist es leer und exakt das gleiche Modell werde ich nicht mehr bekommen, da es nur limitiert verkauft wurde. Aber ich habe Hoffnung: essence nimmt ein ähnliches Rouge ins Sortiment. Hoffen wir mal, dass es genauso matt und rosa und toll ist.

Moment: habe ich Rosa gerade mit toll assoziiert? Nun ja, Wangen sind einfach eher rosa als grün. Schade aber auch.

4. Puder
Damit ich nicht stärker glänze als ein Baustellenscheinwerfer wird das Zeug einmal über das komplette Gesicht gestäubt. Mein aktuelles Puder habe ich geerbt von meiner Schwester. Für sie war es ein Fehlkauf, da es zu hell für sie ist und so kam es zu mir.

Ob ich nun zufrieden bin? Es ist ein Puder und die Farbe entspricht in etwa meiner Hautfarbe, es sieht nicht auffällig künstlich sondern einfach natürlich nur nicht glänzend (=matt!) aus.. Noch was? Es ... lässt sich gut auftragen. Gott, nach welchen Kriterien beurteilt man Puder noch?
Egal, wenn es mal irgendwann leer ist, werde ich mich aber nach einem anderen umsehen.


5. Lipstain
An mir mag ich rote Lippen sehr gern und habe zum Glück die Lipstains von Catrice entdeckt. Einmal aufgetragen halten sie den ganzen Tag lang und sind dabei kussecht, das heißt sie färben nicht ab oder verschmieren. Natürlich verblasst die Farbe mit der Zeit, doch das macht sie unauffällig.


Und mit der Filzspitze ist der Auftrag auch sehr unkompliziert. Das schaffe sogar ich.


6.Lippenbalsam
Trockene Lippen sind einfach unangenehm und nervig, weshalb ich fast immer einen Lippenbalsam bei mir trage. Mein Balsam ist vom Imker und duftet deshalb schön nach Honig.
Auch über den Lipstain gebe ich gern ein wenig von der Lippenpflege.


Da gibt es nichts mehr zu ergänzen.

Und nun habe ich an dekorativer Kosmetik nichts mehr zu ergänzen. Lidschatten benutze ich zwar gelegentlich; bevorzugt in neutralen, matten Brauntönen; aber sie sind nicht das, was ich zuerst vor dem Sog des schwarzen Loches retten wollen würde.

Aber es sollten doch 10 Kosmetika werden...

7.Teebaumcreme
Seit bestimmt schon neun Jahren habe ich die Teebaumölcreme von Arya Laya in Gebrauch. Für Insektenstiche, Pickel, Ausschlag, Kratzer, Rötungen und so ziemlich alle Hautirritationen ist sie bei mir die ultimative Waffe. Sicher habe ich in dieser Zeit schon fünfzehn Döschen davon geleert und bin begeistert. Auf dass sie nie aus dem Sortiment genommen wird.


Und ja, das aktuell benutzte Tiegelchen ist bald leer. Der Ersatz steht schon bereit.
Diese Creme gibt es z.B. im Reformhaus.

8. Peeling
Einmal in der Woche wird das Gesicht "geschält" und zwar mit dem Peeling von Hildegard Braukman. Es riecht ganz zart nach Pfirsich und enthält sanfte, kleine Peelingpartikel aus gemahlenen Pfirsichkernen. Nach der Anwendung ist die Haut wirklich sehr glatt und vor allem nicht ausgetrocknet. Bestimmt schon über ein Jahr ist das Peeling in Gebrauch und wird von mir deshalb als sehr ergiebig eingestuft.


Wie sagt der Guru? " Dafür gibt es eine Kaufempfehlung von mir".

9.Handcreme
Auch schon ewig mein Favorit ist die Kamillenhandcreme von Florena.

Pflegt toll, riecht angenehm natürlich, was mir sehr wichtig ist, da ich diese offensichtlich künstlichen Fruchtdüfte gar nicht mag und ist auch nicht übermäßig teuer.
Besonders nach dem Abwaschen schätze ich Handcreme sehr.


10. Haarbürste

Mit einer Haarbürste liegt man nie falsch. Die abgebildete Holzbürste mit Wildschweinborsten von Ebelin ist wirklich die genialste Bürste, die ich je hatte. Sie ziept (wie lange habe ich dieses Wort nicht mehr gebraucht!) nicht und lädt das Haar auch nicht elektrisch auf, was ich sehr schätze.


Und sie entwirrt nebenbei auch noch das Haar. Krass, oder?

Puh, fertig.
Und man denkt, die Bloggerei über Kosmetik wäre ein stumpfsinniges Hobby. Nein, es ist hochkomplex: man muss sich um Lieblingsprodukte ausgiebig Gedanken machen, vernünftige Bilder davon aufnehmen und auch noch auch noch darüber bestimmte Fragen beantwortend schreiben. Außerdem: könnt ihr euch vorstellen, wie schwer es ist, etwas farbgetreu zu fotografieren oder überhaupt das Auge beim Knipsen eines Make-Ups zu treffen?

Das wäre mir doch auf die Dauer viel zu anstrengend.
Also lest doch die Posts und kommentiert, damit ich nicht in Nervosität verfallen muss, da ich denke, dass das Thema meines Beitrags völlig am Interesse meiner Leser vorbeigeht und nur um euch auf zu rütteln solche Posts machen muss.

Apfelkern

Ach und ... ich tagge niemanden. Das möchte ich keiner Seele zumuten.