Donnerstag, 28. Februar 2013

Eine Portion Gedankenmüll in TAG - Form


Gefühlt ewig nichts gebloggt und trotzdem getaggt worden…es gibt Individuen in diesem Internet, die an mich denken. Ich geh dann mal gerührt schniefen.
Und nachdem das erledigt ist, kann ich mich auch daran setzen, den TAG zu bearbeiten. Danke dafür, T!
Nachdem der Anfang des Monats von Prüfungsstress geprägt war, der nahtlos in ein Pflegepraktikum aka eine 40 Stunden Woche überging, habe ich es doch zum von ihr gesetzten Termin - innerhalb des Monats Februar- geschafft, den Post zu tippen. Ich bin ein kleines bisschen stolz…

1. Facebook ja/nein. Kennst du noch Leute, die nicht bei Facebook sind?

Ich kenne definitiv Personen, die keinen Facebook Account haben. Unter anderem zähle ich selbst dazu. Weil Facebook unsympathisch und unsicher ist. Oder weil ich mir das zumindest einbilde.
Und doch hätte ich mir kurz vor den Prüfungen nahezu einen Account angelegt (alles schon ausgefüllt; nur die Bestätigung fehlte), weil ich einfach die Nase voll davon hatte, ständig jemand fragen zu müssen, was denn in der Semestergruppe zum Thema Prüfungen gepostet wurde: welcher Prüfer für welche Gruppe zuständig ist, wer welcher Prüfungsgruppe für die mündlich-praktischen Prüfungen zugeteilt wurde, alte Prüfungsfragen…
Ich bin sehr froh, dass mir ein Kommilitone mit Facebook-Account die Daten weiter reichte. Mal sehen, ob ich auch aus dem nächsten Semester ohne Facebookaccount raus komme.

2. Fernbeziehung ja/nein.
Wenn 300 Kilometer Abstand zwischen den Wohnorten beider als fern zählen - ja. Fernbeziehungen zählen zu den Dingen, die ich nie wollte. Es kam letztendlich doch anders. Die Sache mit diesem "Wo die Liebe hinfällt…"  stimmt…

3. Was traust du dich seit Jahren nicht mehr zu machen?
Mit dem Nachbarnsjungen, der in meiner Grundschulklasse war zu sprechen. Keine Ahnung wieso - ernsthaft. Er hat mir nichts getan, es gab keinen Streit. Ich meide es einfach und lasse Pakete, die beim Nachbarn abgegeben werden von jemand anderem abholen.

4. Wenn du die Möglichkeit hättest DIE große Liebe deines Lebens kennenzulernen, aber wüsstest, dass sie in 3 Monaten sterben würde, würdest du sie trotzdem kennenlernen wollen; mit der Gewissheit, dass du nie so jemanden mehr lieben wirst?

Was für eine Frage - fast so dramatisch wie der Plot einer Nachmittagsserie. Ich kann sie nicht beantworten. Selbst wenn ich mich für eine Variante entscheiden würde - es kommt ja doch alles anders als man plant.

5. Mochtest du die Schule?
Definitv ja. Und mir geht so langsam auf, dass ich bis zur Rente nie wieder so viel Freizeit haben werde.

6. Konzerte oder "feiern gehen"?
Ich bin kein Partymensch, aber auf Konzerten herumhüpfen und etwas schubsen zählt zu den Dingen, für die man mich - vorausgesetzt mir sagt die Band zu - immer gewinnen kann.

7. Warst du schonmal mit jemandem zusammen, der nicht deinem "Typ"entspricht?
Das Festlegen auf einen "Typ" bei der Partnerwahl finde ich ziemlich albern. Ich hatte nie eine fixe Idee davon, was "mein Typ" ist. Wichtig war mir nur, dass er größer ist als ich und das ist mein Freund tatsächlich auch.
Das Äußere verändert sich im Laufe der Jahre, im Laufe der Beziehung. Das Innere bleibt und verstärkt sich sogar. Daher halte ich es für unendlich viel wichtiger, dass man charakterlich und was die Persönlichkeit angeht zusammen passt.

8. Wie oft gehst du im Jahr ins Kino?
Ziemlich selten…drei Kinobesuche waren es im letzten Jahr ("Ziemlich beste Freunde", "Die Tribute von Panem" und "Possesion"). Da ich in diesem Jahr aber sogar schon einen Kinobesuch hinter mir habe - es war "Django unchained" und trotz Überlänge finde ich den Film schlicht und einfach genial - könnten es im gesamten Jahr sogar mehr als drei werden.

9. Fotos ausdrucken oder Festplatte?
Leider Festplatte. Ist zwar praktisch (leicht zu teilen, platzsparend), führt aber dazu, dass man die Bilder dort ziemlich einstauben lässt.

10. Vegan/Vegetarisch oder auch mal Fleisch?
Es muss nicht immer Fleisch sein, zu einem zartrosa gebratenen Rindersteak würde ich aber nicht nein sagen.

11. Setzt du dir zu hohe (unrealistische) Ziele?
Teilweise…ich versuche zu viele Dinge unter einen Hut zu bringen und stelle dann fest, dass es so absolut nicht geht und es alles auf Kosten meiner Schlafenszeit und Freizeit geht. Erkenntnis: auch mit fünf Stunden Schlaf täglich kommt man mehrere Wochen mehr oder weniger gut aus.

12. Bist du mit deiner natürlichen Haarfarbe/Hautfarbe zufrieden?
Ich bin eine dunkelblonde Blassnase und damit zufrieden. Daher gehe ich weder ins Solarium - neben den optischen Aspekten auch aus Gesundheitsgründen nicht - noch färbe ich mir die Haare.

13. Hast du schon eins deiner Piercings/Tattoos bereut (im Sinne von gefällt nicht) und es entfernen lassen? 
Tattoos habe ich nicht, da ich sie zwar manchmal ganz hübsch finde, aber kein Motiv ewig tragen wollen würde. Allein schon der Gedanke, dass der Schwalbenschwarm im Laufe der Jahre von der Hüfte in die Pofalte rutscht, hält mich davon ab.
In Sachen Piercings habe ich einmal ein stinknormales und stinklangweiliges Ohrloch auf jeder Seite vorzuweisen. Dass ich mir die habe stechen lassen, habe ich nie bereut, will aber auch keine weiteren, sondern bin schlicht zufrieden damit.

14. Hast du bei einem Gewinnspiel schonmal was gewonnen; wenn ja, was?
Oh … jetzt alles auflisten, was ich schon mal gewonnen habe? Ich bin sowohl bei Gewinnspielen im Radio als auch bei Bloggewinnspielen schon mal von der Glücksfee bedacht worden. DVDs, Hörbuch, Bücher, Lidschattenpalette, Bodylotion, Stickset, Nagellack, Tickets zu Lesungen…ich habe schon einiges gewonnen. Und unersättlich wie der Mensch ist hätte ich auch nichts dagegen, wieder einmal etwas zu gewinnen.

15. Was bedeutet dir dein Blog?
Es ist schwer, das in Worte zu fassen. Ich pflege ihn vor allem in letzter Zeit nicht so sehr, wie ich es gern möchte und doch bin ich nicht bereit, ihn aufzugeben. Es ist einfach eine tolle Möglichkeit, seine Gedanken zu teilen und Ansichten anderer dazu zu bekommen. Wahrscheinlich könnte ich auch ohne meinen Blog gut leben - ich will es aber nicht.
Allein schon weil es ein tolles Gefühl ist, zu wissen, dass man damit ein aktiver Teilnehmer dieses Internets ist. Der Blog gehört einfach dazu.

Und nun - wer möchte darf sich getaggt fühlen und den Spaß auch ausfüllen. Oder man lässt es sein.

Apfelkern

Mittwoch, 13. Februar 2013

Achtung: tieffliegende Herzen

Der Tag der Blumenhändler und aller, die Kitsch an den Liebenden bringen wollen steht vor der Tür: Valentinstag.

Ein Tag, welcher der Liebe gewidmet sein soll. Ein Tag, dem Partner zu zeigen, wie wichtig er einem ist. Ein Tag, alle Singles in Verzweiflung zu schicken, Frustfressorgien zu begehen oder dazu zu bringen, einfach über den Tag zu spotten und ihn dabei abgrundtief zu hassen. Man kann sich über den Kitsch so schön aufregen, Rosen kaufen und auf ihnen herumtrampeln oder jedes sich öffentlich küssende Paar feindselig anstarren, bis sie sich vor Schreck fast gegenseitig auf die Zunge beißen.

Man darf den Tag auch schlicht ignorieren. Alternativ kann man das ganze auch als Anlass nutzen, sein Bedürfnis nach Kitsch zu befriedigen. Kuscheltiere mit Herz verschenken, rosa Cupcakes, Blumensträuße und Karten - die Möglichkeiten sind quasi endlos.
Braucht man das aber wirklich? Und ist der Tag überhaupt nötig, um jemandem zu zeigen, dass man ihn viel mehr als nur schätzt?

Für mich stellte sich die Frage, was ich an diesem Tag unternehmen sollte nie. Ein Tag wie jeder andere, abgesehen von der überall auf einen einstürzenden Werbung, man solle seinen Liebsten was kaufen. Ja ja.
Da meiner Ansicht nach der Valentinstag etwas für Paare ist und nicht unbedingt ein Anlass, Mutti und der besten Freundin etwas zu schenken, betraf er mich nie.
Das ist anders in diesem Jahr. Und nun?

Es ist eine schöne Idee, einen Tag für Liebende zu haben. Trotzdem stört es mich, dass auch daraus eine Art erzwungener Anlass wird, dem Partner etwas zu schenken. Ein Punkt, der mich auch an allen anderen Festivitäten, die mit Geschenken verbunden sind stört.
Man muss den Familienmitgliedern, Freunden, dem Partner etwas schenken. Es gibt kein offizielles Gesetz, das dazu verpflichtet, ein stilles Übereinkommen; eine Art ungeschriebenes Gesetz ist es dennoch.
Denn geht am Valentinstag der Partner leer aus würde er sich wohl doch wundern, ob man ihn vergessen hat. Zumindest insofern man nicht zuvor mit ihm über die Thematik gesprochen hat.

Geschenke sind etwas schönes. Kleine Aufmerksamkeiten sehe ich definitiv als etwas, das die Freundschaft erhält. Es muss nichts großes, hochpreisiges sein. Persönliche Dinge sind subjektiv viel wertvoller. Ein kleiner Brief unters Kopfkissen, ein paar selbstgebackene Kekse können viel mehr Freude bereiten als ein Strauß Blumen und ein Amazon-Gutschein.
Kommt das ganze dann auch noch überraschend ohne offiziellen Tag, der einen Anlass dazu bietet, löst das ganze meist noch viel mehr Freude auf Seiten des Beschenkten aus.
Kurz: ich brauche keinen zu Tode kommerzialisierten Tag um jemandem der mir wichtig ist eine Freude zu machen.

Heißt das nun, dass ich diesen Tag ablehne?
Nein. Denn den Grundgedanken, den er vermittelt - nämlich dem Partner zu zeigen, dass man sehr dankbar für die Zeit mit ihm ist und ihm eine Aufmerksamkeit zukommen zu lassen - mag ich.

Es wirkt bloß albern in Fällen, in denen der Gatte seiner Frau am 14.Februar einen riesigen Rosenstrauß schenkt und sie zum 4-Gänge Menü ausführt, nur um sie für ein weiteres Jahr kaum zu beachten abgesehen von der Frage was es denn zum Essen gibt und ob sein Lieblingsshirt noch in der Wäsche ist.
Ähnlich lächerlich wirkt es auf mich, wenn man dem anderen schreibt, man hätte in ihm die Liebe seines Lebens in ihm gefunden und ist zu dem Zeitpunkt zwei Wochen zusammen und kennt sich seit einem Monat. Es kann möglich sein, dass daraus die Beziehung fürs Leben wird und dennoch: das so früh zu sagen halte ich für übertrieben.
Denn es kommt doch öfter vor, dass die typischen gern nach außen zur Schau gestellten 4Ever2gether-Beziehungen sich recht schnell auflösen.

Selbst wenn sich die Beziehung pünktlich zum Valentinstag verabschiedet bietet der eine direkt integrierte Lösung: den Single Awareness Day, der direkt danach am 15. Februar stattfindet. Man darf als Alleinstehender die Paare also hasserfüllt ansehen und bekommt am Tag darauf noch einen eigenen Feiertag.

Ich selbst werde eine kleine Aufmerksamkeit verschenken. Weil es eben doch ein schönes Zeichen ist, den Tag des Bischofs Valentin, der Paare ganz wild romantisch gegen den Willen der Kirche traute, zu begehen und dem Partner zu zeigen, dass man ihn liebt. Und weil jeder Anlass gelegen kommt, den Partner ein wenig glücklicher zu machen.
Dazu brauche ich aber weder den hundersten Kitschfilm noch die 30. Liste mit den besten Geschenkideen noch eine total romantische Luxusfressorgie im Restaurant. Es reicht einfach ein schöner Abend mit dem Liebsten. Und warum muss es eigentlich ein Kitschfilm aka Romanze sein wenn Zombiefilme doch eh beiden mehr zusagen? Man muss sich wegen dem, was man uns als Ideal für diesen Tag aufzeigt nicht verstellen. Romantik braucht nicht immer rosa Luftballons und Pralinen.

Und Liebe braucht keinen Feiertag. Entweder sie ist jeden Tag vorhanden oder gar nicht.

Apfelkern

Montag, 4. Februar 2013

Das Leben mit Smartphone

Inzwischen gehören Smartphones zum alltäglichen Bild in unserer Umgebung. Nahezu jeder in einer gewissen Altersgruppe mit ein wenig technischem Interesse oder dem Wunsch, überall Internet zu haben, besitzt inzwischen eins. Und seid inzwischen fast vier Monaten plage auch ich mich nicht mehr mit einem Nokia Klumpen herum, sondern erfreue ich mich am Dasein mit Smartphone.

Dass ich noch einmal sagen würde, ein Handy könnte mich erfreuen, wundert mich selbst. Anfänglich konnte ich Handys wenig abgewinnen. Warum sollte ich überall erreichbar sein wollen? Und dann kamen noch der Gedanke an die Kosten dazu, das abschreckende Bild der Jugendlichen, die unerträglich laut grausame Musik mit ihren Handys an der Bushaltestelle abspielten…nein, ich wollte kein Handy.
Als alle Welt damals - es muss so ums 2005 herum gewesen sein - bereits mobil telefonisch erreichbar war, rümpfte ich die Nase und vermisste die Teile nicht im geringsten.

So wäre es wahrscheinlich weitergegangen, wenn meine Eltern mir nicht einfach ein Handy zu Weihnachten geschenkt hätten. Ich war 17 und mein erstes eigenes Handy ein komischer Nokia Klumpen.
Maximal während mehrtägigen Ausflügen oder Besuchen bei Freundinnen durfte das Teil aus der Schublade heraus und mich begleiten. Was sollte ich auch damit? Das beste daran war, dass man darauf Snake spielen konnte. Das tat ich allerdings mit Passion.

Die Zeit schritt voran, Smartphones kamen auf. In der Zeit war auch meine Affinität zum Internet gewachsen (aka entstanden) und ich war von der Idee, unterwegs ins Netz zu können, schon sehr angetan, als die ersten mit iPhones auftauchten und sich darauf etwas einbildeten. Vielleicht ist das aber auch nur meine Wahrnehmung - denn offen gesagt war ich schon ein wenig neidisch auf diese Geräte.

Irgendwann gab es dann nicht nur iPhones sondern eine große Auswahl an Smartphones. Ich sah mir die Werbungen genauer an, war beeindruckt von den ganzen sich bietenden Möglichkeiten und dabei genauso erschlagen von der Ahnungslosigkeit, welches Modell denn nun für mich geeignet wäre. Also blieb ich weiterhin Nutzer beziehungsweise Zwischenlagerer eines Nokia Klumpens.

In meinem Umfeld vermehrten sich die klugen Telefone. Es wurde im Klassenzimmer mal schnell was bei Amazon bestellt, die Lösung gegoogelt, die Fahrzeiten der Bahn nachgesehen oder Bilder gemacht. Der Wunsch nach einem solchen Gerät wuchs. Die Ahnungslosigkeit, welches Gerät es denn sein sollte auch. Vielleicht ein iPhone - da muss man sich nicht groß entscheiden; da gibt es nur eins von und fertig. Allerdings sah ich es nicht im geringsten ein, für ein Telefon 800 Tacken auszugeben. Also nix Smartphone.
Links Nexus S, rechts mein zweites Smartphone das Nexus 4

Dann kam der Tag, an dem man mir ein gebrauchtes Gerät gab, das von seinem Besitzer durch ein neueres ersetzt worden war. Und von da an wohnte auch in meiner Tasche ein Smartphone.

Es ist seitdem ein fester Teil meines Lebens geworden und ja, ich bin so ein Opfer, das ohne sein Gerät voller Internet das Haus nicht verlässt.


Mobil Mails empfangen und versenden, schnell mal googlen, wie denn Hämoglobin aufgebaut ist, unterwegs Twitter lesen und Tweets schreiben, QR Codes scannen können statt sie nur immer feindselig anzustarren, weil der Nokia Klumpen nichts damit anfangen kann, Munzees sammeln, bei Ingress Portale jagen... man kann verdammt viel mit so einem Smartphone anfangen. Keine Ahnung, wann die nächste Bahn fährt? Es gibt die entsprechende App dafür. Ist der Partner mehrere Stunden auf der Autobahn unterwegs kann man Dank GPS gelegentlich nachsehen, ob der Punkt sich noch bewegt und damit alles gut ist. Wenn mein nichtexistenter Orientierungssinn mich wieder ahnungslos irgendwo stehen lässt führt mich eben Google Maps zum Ziel. Statt eines Taschenkalenders nutze ich den Google Kalender, statt eines Adressbuches wird das ganze auf dem Handy notiert.
Ich liebe es absolut, mit dem Handy unterwegs so viel machen zu können. Von unterwegs schnell noch ein ICE Ticket kaufen über Fotos aufnehmen bis hin zum Aufstellen eines mobilen Hotspots für den Laptop kann man damit eben so gegen unendlich viele Möglichkeiten nutzen.
So ein Gerät ist einfach extrem vielseitig - wenn man es denn will.

Das Fazit so weit: ich bin Smartphones gegenüber sehr positiv eingestellt.
Und doch gibt es Momente, in denen ich nicht wirklich weiß, ob sie rein positiv sind.
Man steigt in die Bahn, setzt sich und sieht sich um - überall sitzen Leute mit auf den Bildschirm ihres Smartphones gebanntem Blick. Ob sie nun spielen, chatten, Mails beantworten oder Blogposts lesen - egal. Das, was mich daran stört ist dieses Gefühl, dass sie alle bloß körperlich anwesend sind und ansonsten komplett in ihre Geräte versunken.
Wahrscheinlich könnten sie nach einer Fahrt in der sie 25 Minuten neben einer Person saßen oft nicht einmal sagen, ob es ein Mann oder eine Frau war. Es ist die absolute Anonymität - niemand beachtet den anderen solange er keinen Schatten auf das Display wirft. Der Begriff Smartphonezombieapokalypse passt perfekt auf solche Momente.

Und obwohl ich solche Situationen als relativ unangenehm empfinde, zücke ich selbst oft mein Handy. Widersprüchlich; ich weiß.

Es gibt auch noch Personen ohne Smartphone - es werden allerdings weniger. Weil es einfach praktischer ist, ein solches Gerät zu besitzen. Und weil es immer unpraktischer wird, keines zu haben. QR Codes, die ohne Smartphone nicht gescannt werden können, mobile Ticket Dienste, Kommunikation via Chat oder sogar Video-Chat - von all dem und noch viel mehr wird man ausgeschlossen, wenn man noch ein solides Klumpen-Telefon hat. So ein Offline Telefon eben.
Das Smartphone ist zu einem gewissen Diskriminierungsfaktor geworden.

Insgesamt sehe ich die Entwicklung in Richtung Smartphones für alle positiv und doch ist da so ein Beigeschmack. Es kommt sehr auf die individuelle Nutzung an. Ich erschrecke mich geradezu, wenn ich angerufen werde. Ich habe ein Smartphone - und bin jedes Mal überrascht, dass man damit auch telefonieren kann.
Eine Entwicklung, die die Technik schon einige Zeit ermöglicht aber die mir jetzt besonders stark auffällt ist, dass wir lieber mit denjenigen kommunizieren, die nicht da sind als denjenigen, die neben und sitzen. Weil nicht immer unsere Lieben neben uns sitzen. Und weil wir es Smartphone sei Dank können.


Apfelkern