Donnerstag, 28. August 2014

Tüte überm Kopf

Ich weiß schon ein paar Monate, dass ich am 30. August beim Bloggertreffen in Köln dabei sein werde aber so richtig aufgeregt werde ich erst jetzt.
Was, wenn ich keinen kenne beziehungsweise - was noch viel schlimmer ist - zwar einige Blogger erkenne aber keiner mit mir reden will? Und was erzähle ich denn eigentlich, wer ich bin? Bleibe ich bei Apfelkern oder verrate ich meinen richtigen Namen? Wenn ich in Köln auf das Pseudonym bestehe, müsste ich mir ja eigentlich konsequent eine Tüte über den Kopf ziehen. Na dann muss ich mich ja auch echt nicht wundern, wenn keiner Lust auf ein Gespräch mit mir hat.

Klingt absolut albern aber das geht mir wirklich durch den Kopf.

Ich habe mich inzwischen mit dem Gedanken, mich dort mit richtigem Namen vorzustellen abgefunden und angefreundet. Und das mit der Tüte über dem Kopf wäre mir eh zu peinlich gewesen, um es wirklich zu machen.

Jetzt stellt sich die Frage, warum ich - wenn ich nun schon auf dem Bloggertreffen dazu bereit bin - meinen Namen nicht gleich allen Lesern verrate und das Pseudonym aufgebe.
Abgesehen davon, dass ich den Namen Apfelkern sehr mag und er inzwischen einfach in gewisser Weise zu mir gehört und auch irgendwie auch mein Name ist, hat er mehr Wiedererkennungswert als ein stinknormaler nicht besonders exotischer Vorname.

Mein Hauptgrund, anonym bloggen zu wollen ist mein Studium beziehungsweise der Beruf, der sich später daraus ergibt. Als Medizinstudent ist es nicht besonders schlimm, mit einem persönlichen Blog in Verbindung gebracht zu werden, doch wenn man als Arzt tätig ist, möchte man eher nicht, dass die Patienten während sie einen googlen auf einen privaten Blog stoßen und von emotionalen Ereignissen und Blödeleien lesen können. Oder zumindest möchte ich das nicht.

Wenn man mich auf dem Bloggertreffen live sieht und als Blogger erlebt ist das in Ordnung - schließlich ist das ein Treffen von Bloggern und nicht eins mit Patienten. Es werden garantiert Bilder entstehen und wahrscheinlich werde ich auch mal auf einem zu sehen sein. Das ist für mich in Ordnung, solange sie nur mit dem Blog verknüpft/ verlinkt werden aber nicht mit meinem vollständigen Namen.

Was ich mit dem Impressum des Blogs mache, ist auch noch so eine Frage. Meinen richtigen Namen möchte ich aus eben genannten Gründen nicht unbedingt angeben und ob eine Mailadresse reicht, weiß ich auch nicht. Bisher hatte ich keine Probleme damit aber wie auch, wenn ich anonym blogge und damit keiner weiß, an wen außer die gegebene Mailadresse er sich wegen Beschwerden oder ähnlichem wenden kann. Tjo. Kennt ihr euch damit aus?

Aber viel mehr als Informationen zum Thema Impressum interessiert mich ja momentan, ob ihr auch beim Bloggertreffen in Köln dabei sein werdet.

Apfelkern

4 Kommentare:

  1. Da ich noch nie auf einem solchen Treffen war kann ich das alles absolut Nachfühlen. Man macht sich schon Gedanken, dass man später im Job vielleicht ständig so einen Blogger-Stempel auf der Stirn hat (wobei wir glaube ich noch weit entfernt sind von den Bekanntheitssphären anderer).
    Wobei ich bei deinem Blog und dem was du schreibst nicht so ein großes Problem sehe - du schreibst schließlich ganze gramatikalisch korrekte Sätze und es ist alles andere dumm und oberflächlich. ;)

    Das mit dem Impressum würde mich auch interessieren. Ich habe meins halt da, aber ohne Name und Adresse, weil mir das für meinen kleinen Blog irgendwie zu weit ginge. Falls du da was heraus findest, gibst du mir da Bescheid?

    Glück auf! Und viel Spaß auf dem Treffen!

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    1. Ich denke, ich würde mich nicht primär schämen, für das, was ich inhaltlich blogge, sondern es einfach nur unangenehm finden, dass jemand, den ich vielleicht nur oberflächlich kenne (Stichwort Kollegen/Kommilitonen) ohne mein Wissen so tief in meine Gedanken schauen kann. Solche Dinge möchte ich Menschen bewusst erzählen oder auch nicht. Den Bloglesern erzähle ich die Gedanken absichtlich aber eben nicht der Freundin meiner kleinen Schwester, die mich dann sieht und weiß, was mich wirklich beschäftigt. Klingt jetzt ein bisschen verwirrend, aber ich hoffe, du weißt, was ich meine.

      Daher sträube ich mich auch ein bisschen gegen die Sache mit dem Impressum: es soll doch nicht jeder Depp, der meinen richtigen Namen googelt, sofort auf den Blog stoßen und meinen ganzen Gedankenmüll lesen und mit mir in Verbindung bringen können. Wenn das Impressum Pflicht ist, wäre es ein Traum, die Adresse eines Bekannten (der sich dazu bereit erklärt) angeben zu können, der dann eventuelle Nachrichten an mich weiter leitet und damit die Impressumspflicht erfüllt ist, ich aber auch nicht gleich bei Google in der Suche stehe. Ich stehe diesem Impressum mit sehr zwiegespaltenen Gefühlen gegenüber.
      Bisher hatte ich keine Probleme. Und theoretisch hätten sie ja an die aufgeführte Mailadresse schreiben können, wenn es ein Problem gäbe.

      Na dann hoffe ich mal, dass ich das Treffen überlebe und es womöglich noch toll wird!

      Gruß,
      Apfelkern

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  2. Also auch auf privaten Blogs ist ein vollständiges Impressumg, inklusive Adresse, Pflicht. Ich habe mich auch lange gesträubt, aber bringt ja letztendlich nichts. Natürlich kann man hoffen, dass das unbemerkt bleibt, aber wenn es doch mal von offizieller herauskommt, kann es teuer werden. Ich will dir jetzt keine Angst machen, das ist jedoch Fakt. Im Notfall würde ich wenigstens schreiben, dass ich die Adresse auf Anfrage herausgebe, das ist dann wenigstens irgendwie ein Kompromis. Oder einen Link zur Adresse (auf einem anderen, sonst leeren Blog) setzen, dann kann das per Suchmaschine auch nicht auf diesen Blog zurückverfolgt werden, glaube ich.

    Und Apfelkern oder Apfelkernchen als Spitzname finde ich eigentlich richtig gut! Wenn du darauf bestehen solltest, muss ich mir aber bis dahin auch angewöhnen, dich so zu nennen. Oder ich bleibe einfach bei Brain. :D

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