Dienstag, 29. März 2016

Warum ich Facebook hasse

Social Media ist eine Sache, die in den konventionellen Medien so langsam angekommen ist. Einer der am meisten in Zeitungen, Radio und wahrscheinlich auch Fernsehen zitierten Vertreter davon ist Facebook. Diese riesige Seite, auf der die jungen Menschen sich gern ihre Zeit vertreiben, mit ehemaligen Mitschülern in Kontakt bleiben, über die sie zu ihren Feiern einladen und über den aktuellen Stand ihrer Candy Crush Sucht berichten. Scheinbar lieben sie alle Facebook.

Im Gegensatz dazu kann ich ganz klar sagen, dass ich persönlich Facebook aufrichtig hasse. Nicht einmal unbedingt, weil sie all meine Daten für immer speichern und mich jeder Arsch, mit dem ich nicht unbedingt etwas zu tun haben möchte, dort finden kann, weil es ja leider angesagt ist, seinen Klarnamen als Nutzernamen zu verwenden. Wenn ich nichts poste, kann niemand etwas finden ganz egal ob es dort nun einen leeren Account mit meinem Namen gibt oder nicht.
Ich hasse Facebook dafür, dass es mir ein unglaublich schlechtes Gefühl gibt, sobald ich es auch nur öffne. Offen gesagt zögere ich es so lange es geht heraus, die Seite überhaupt nur aufzurufen.

Das Unwohlsein fängt bei mir schon beim Design der Seite an: Facebook ist ein wildes Wimmebild. Es blinken die Einladungen, Benachrichtigungen über Geburtstage, Posts in Gruppen und dann verschiebt sich auch noch dauernd in der Chatleiste die Anzeige der sich aktuell online befindenden Freunde. Links fordern irgendwelche Apps, Pokes und sonstiger Kleinkram Aufmerksamkeit. Aber wenn man wirklich einmal etwas sucht, findet man es natürlich nicht.

Ignoriert man das störende Gedöns an den Seitenleisten sowie der Kopfzeile und versucht, die Posts seiner mehr oder weniger befreundeten Freunde zu lesen, muss man sich erst einmal durch die ganzen unwichtigen Informationen wühlen. Soundso hat jetzt ein neues Profilbild, irgendwer liked some random shit, hat neue Freunde, verlobt sich, hat Kinder, lässt einen Pups. Ich verstehe auf einer Seite, dass Facebook diese Informationen teilen möchte für den Fall, dass es bestimmte Nutzer interessiert, aber mich nervt das eigentlich nur. Weil es mich absolut nicht interessiert (Profilbild, Likes) oder auch weil es mir sofort ein ungutes Gefühl gibt (Verlobung, Freundschaften) würde ich diese Informationen gern abschalten können. 

Dass allein das Besuchen von Facebook in mir so ein ungutes Gefühl auslöst, hat auch damit zu tun, dass dort jeder nur seine beste Seite und seine Erfolge zeigt. Wenn ich - am besten in der bequemen Haushose - vor dem PC sitze und lese, dass irgendwer sich gerade während seines unglaublich wilden Wanderurlaubs im Himalaya verlobt hat oder ein Stipendium bekommen hat, zweifle ich jedes mal an mir. Es ist keine Missgunst, kein Neid - ich fühle mich einfach nur schlecht und das lächerlicher Weise ohne wirklich einen Grund dafür zu haben. Man fühlt sich wie ein Versager im Vergleich zu all dem Glanz, den die sogenannten Freunde auf Facebook über sich verbreiten.
Auf Blogs, Twitter oder Instagram findet zumindest in meinen Kreisen bei weitem nicht so viel Selbstbeweihräucherung statt wie auf Facebook. Social Media heißt für mich eigentlich ein Teilen von spannenden, bildenden oder auch einfach nur witzigen Informationen mit oder auch ohne Mehrwert. Im Vergleich dazu ist Facebook gefühlt ein Portfolio der besten Momente im Leben einer Person. Nix Gammellook oder Nachrichten darüber, dass man nachdem man bis halb zwölf geschlafen hat nun Pizza bestellt. 

Dazu kommt noch, dass ich mir meine Kreise auf Facebook komplett anders als auf anderen Social Media Seiten zusammengestellt habe. Wenn ich jemandem auf Twitter, Instagram oder seinem Blog folge, dann weil derjenige mir sympathisch ist, mich inspiriert oder in irgendeiner Form einen Mehrwert bietet. Auf Facebook "befreundet" man sich teilweise aus Gruppenzwang mit Kommilitonen, alten Schulfreunden oder wird im schlimmsten und bei mir häufigsten Fall durch andere als Freund angefragt. Und zu meiner Schande muss ich sagen, dass ich diese Anfragen immer akzeptiere, wenn ich im realen Leben die entsprechende Person wirklich kenne. Eine Ablehnung der Anfrage käme mir vor wie eine unterschwellig aggressive Geste, weshalb ich das auch nie mache. So viel zum Thema Nein sagen können. 
Und so komme ich dazu, auf Facebook hauptsächlich von Leuten umgeben zu sein, mit den ich weder ernsthaft befreundet bin noch gerne Zeit mit ihnen verbringen würde. Dementsprechend sehr interessiert mich dann auch ihr neues Profilbild.

Ja und wenn ich den Laden so sehr hasse, warum habe ich dann noch immer einen Account?
Die Frage ist absolut berechtigt.
Facebook ist leider die Hauptinformationsquelle für alles, was das Studium betrifft. Prüfungsfragen aus den letzten Semestern werden gepostet, an Termine erinnert, Veranstaltungen bekannt gegeben. Komplett ohne Facebook ist man schlicht und einfach raus und wäre abhängig davon, dass andere einem verraten, wo die Semesterauftaktsparty stattfindet und ab wann man sich zum Sonographiekurs einschreiben kann. Ich finde es sehr schade, dass ich mich deshalb weiter damit herum ärgern muss.

Mein eigener Facebookaccount ist absolut inaktiv, keine Posts, keine Bilder, ich like fast nichts. Einerseits, um andere nicht damit zu belästigen, dass mein Kram in ihrer Timeline erscheint, andererseits, weil ich nicht möchte, dass jeder weiß, was ich like. Meine Favs auf Twitter werden schließlich auch nicht gleich allen mitgeteilt und das finde ich gut so. 
Spoiler: dieser Blog wird von mir nie eine Facebook Fanpage bekommen.

Ich könnte nun alle, mit denen ich befreundet bin ohne dass sie mir tatsächlich besonders nahe ständen einfach entfreunden und dann meine Ruhe genießen während ich in den Semestergruppen noch die nötigen Informationen erhalte. So angenehm dieses Szenario mir aber erscheint: ich werde es wahrscheinlich nicht tun. Schließlich möchte ich niemand offen verärgern und ertrage daher nervige Posts oder vermeide Facebook so lange es geht in der Hoffnung, dass mir dort keiner eine dringende Nachricht schickt. Ich versuche nur neue Facebookfreundschaften mit Menschen, die ich im echten Leben nicht ohne Magenschmerzen als Freunde bezeichnen kann, zu vermeiden.

Für mich persönlich ist Facebook purer Stress und gleichzeitig leider eine notwendige Informationsquelle. Es kann auch interessant bis nützlich sein, dort über ehemalige Mitschüler und neue Bekanntschaften mehr Informationen zu bekommen, doch das war es dann auch mit meinen positiven Assoziationen zu Facebook. Es hat sicher Vorteile für Zwecke der Öffentlichkeitsarbeit und Werbung, doch ich persönlich kann nicht verstehen, weshalb jemand privat Facebook wirklich gerne nutzen würde. 

Nutzt ihr Facebook und falls ja: tut ihr das mit Freude?


Ach und…  bekommt man eigentlich eine Nachricht, wenn einem jemand die Facebook Freundschaft kündigt?

Freitag, 25. März 2016

#PMDD20

Here we go again…
Schon zum zwanzigsten Mal seit seiner Erfindung im Jahr 2010 findet heute der Picture my Day Day statt. Und ich war wieder mit dabei. Dieses Jahr wird er übrigens von Owley veranstaltet. Damit weiter zu den versprochenen Pictures.


Aufwachen in selbstgestrickten Socken.


Erst mal noch im Bett die Spitze für die Socke der aktuellen Runde des Sock Madness Strickwettbewerbs fertig stellen. Es gibt eben crazy cat Ladys und crazy sock Ladys…


Frühstück!


Die fertigen Socken fotografieren und die Mail absenden, dass man die Runde der Sock Madness vollendet hat. Ein bisschen ärgerlich, dass der Farbverlauf an beiden Socken sich so verschieden entwickelt hat.


Saugstauben.


Alle 100 Jahre wieder: vorbloggen. Mache ich sonst eigentlich nie. Aber ich hatte spontanen Schreibdrang.


Mittagessen! Hirsepfanne mit Spinat, Champignons, Pilzen, Möhren und Käse. 



Das Kindle mit Lektüre für die anstehende Reise füttern.


Packen. Es geht nach Großbritannien also warme Dinge einpacken. Und es fehlt noch ein Regenschirm! *steht auf und holt einen Regenschirm*


Beim Einpacken über mein Ticket für ein Placebo Konzert im November stolpern und mich riesig darauf freuen. #goodtimes


Schnell ein Käsebrot und einen Apfel essen, ausgiebig Panik schieben wegen des frühen Fluges und unter die Dusche huschen. Gute Nacht! Oder besser gesagt: kurze Nacht. Der Wecker klingelt um drei. Was macht man nicht alles für günstige Flüge…

Wie war euer Tag so?

Sonntag, 13. März 2016

Take a walk in high shoes

Während ich kürzlich meine Schuhe sortiert habe, fiel mir auf, dass ich gar keine High Heels besitze. Es ist nicht so, dass ich sie je vermisst hätte aber heißt es nicht immer, jede Frau bräuchte ein paar hohe Schuhe?

Schließlich sind die Dinger ja angeblich unglaublich sexy. Vom attraktiven Laufstegmodel über das schlagkräftige Bond Girl bis hin zu Dr. Houses erfolgreicher und intelligenter Kollegin Dr. Cuddy tragen gefühlt alle einflussreichen Frauen in Machtspositionen in der Presse oder den Medien hohe Schuhe. Wer es schafft, auf solchen Mörderteilen zu laufen, muss sein Leben ja offenbar im Griff haben.

Aber diese Wunderwaffen mit dem 10 Zentimeter Absatz, die richtig eingesetzt sicher zu wirklichen Waffen werden können, verleihen nicht nur eine Aura von Selbstsicherheit und Kontrolle, sondern bringen - wie wir dank der Boulevardmagazine im Wartezimmer ja alle wissen -  auch den Po vorteilhaft zur Geltung. Dem ist Frau sicher nicht abgeneigt - besonders mit dem Wissen über ihre daraus resultierende Wirkung auf Männer.

Klingt ja alles ganz nett aber ehrlich: je länger ich über wirklich hohe Absatzschuhe nachdenke, desto bescheuerter kommt es mir vor, überhaupt welche tragen zu wollen.
Denn wer kann darin schon wirklich gut laufen? Im Alltag behindern sie die eigene Beweglichkeit genauso wie zu besonderen Anlässen. Ich hätte keine Lust, morgens früher aufzustehen, weil ich mit den High Heels für jeden Weg länger brauche.
Dabei denke ich noch nicht mal daran, wie es wohl sein muss, den ganzen Tag darin zu verbringen und immer mehr zu fühlen, wie unnatürlich das Körpergewicht plötzlich fast allein auf dem Vorfuß lastet statt sich gleichmäßig zu verteilen. Nach einer Stunde darin muss es sich schon unerträglich anfühlen, nachdem man sich durchgängig mehrere Stunden darin bewegt hat, gleicht es wahrscheinlich Folter. Es gibt immer diese Frauen, die jedem erzählen, wie unglaublich bequem ihre Plateauschuhe mit 14cm Absatz wären aber unter uns: glaubt ihnen das wirklich jemand? Vor allem, dass sie mit den Schuhen vorwiegend sitzende Tätigkeiten ausüben und im Club die Tanzfläche meiden, macht es unglaubwürdig. In mir sträubt sich einfach alles, wenn man mir weis machen will, dass so ein Schuh, der den Fuß in einer absolut unnatürlichen Fehlhaltung fixiert, bequem sein soll.

Bei der Wahl von Bekleidung und Schuhen ist mir wichtig, dass sie bequem, funktional und langfristig pflegeleicht sind. Natürlich möchte ich dann in meiner Kleidung nicht so verwahrlost aussehen wie Robinson Crusoe nach fünf Jahren Insel, halte es aber dabei trotzdem eher schlicht und praktisch. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich keinen wirklichen Gefallen an Mode finde und nicht einsehe, meinen Comfort und die Beweglichkeit zwecks des Aussehens einzuschränken. Damit bin ich einfach kein Kandidat für High Heels geschweige denn würde ich etwas anziehen, was dazu nicht lächerlich aussähe. Jeans, Shirt, Strickjacke, Wetterjacke, Rucksack und hohe Schuhe sind einfach keine gute Kombination. Das ist selbst mir als absoluter Fashiontrottel klar.

Abgesehen davon würde ich auch nicht riskieren wollen, langfristig meine Füße zu schädigen nur weil ich sie in solche Schuhe zwänge. Schließlich möchte ich noch mein ganzes Leben auf ihnen herum laufen und das am liebsten, ohne dabei extreme Schmerzen zu haben. Von Gelenken über Wadenmuskulatur bis hin zur Wirbelsäule wird auch alles, was noch an den Füßen hängt, dankbar sein, nicht auf extremen Absätzen laufen zu müssen. Davon profitiere ich in meinen Augen viel mehr als durch die eventuelle Wirkung der High Heels auf andere.
Mein persönliches Fazit lautet, dass sehr hohe Absatzschuhe völlig unnötig sind. Natürlich können sie gut aussehen, kleine Frauen deutlich größer wirken lassen und unsere Mitmenschen beeindrucken, gleichzeitig sind sie aber einfach eine Art Einschränkung, die man sich selbst freiwillig zufügt, eine Unfallgefahr und auf die Dauer einfach schädlich für die Gesundheit der eigenen Füße. Nebenbei sind sie auch noch hochgefährlich für die Füße anderer, sollte man mit den Stelzen diese versehentlich durchbohren.

Als relativ große Frau kann ich leicht sagen, dass ich keine High Heels brauche. Ich habe in meinem Alltag eh keine Situation, in der ich sie tragen könnte, ohne mir albern vorzukommen. Vom Abiball habe ich noch ein Paar Sandaletten mit 4 cm Absatz und auch wenn das keine wirklichen High Heels sind (dazu müssten sie nämlich mehr als 8,9 cm Absatzhöhe haben) reicht das mir für all die Hochzeiten und besonderen Feiern, zu denen ich eingeladen werde. Sollten sie aber irgendwann abgenutzt und kaputt sein, möchte ich sie nicht durch andere hohe Schuhe ersetzen, da flache Schuhe beziehungsweise welche mit winzigem Absatz so unendlich viel bequemer sind.
Denn sein wir ehrlich: das Beste am Tragen von Absatzschuhen ist es, sie endlich wieder ausziehen zu können.