Sonntag, 2. November 2014

Ich muss euch sagen, es kürbist sehr

Seit es Oktober ist, erinnert mich die verfressene liebe Karo gefühlt täglich daran, wie gerne sie meinen Kürbiskuchen mag. Sei es durch die Erwähnung des Kuchens bei Twitter, auf ihrem Blog oder real - irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass sie mir sagen will, dass ich den Kuchen wieder einmal backen muss.
Pünktlich zu Halloween habe ich mich schließlich in die Küche gestellt und einen Kürbispie zusammengerührt. Und damit ihr diesen Kuchen, der nicht nur zu Halloween sondern den ganzen Herbst lang gut schmeckt, auch backen könnt, habe ich euch hier das Rezept einmal aufgeschrieben. Außerdem kann man mit diesem Kuchen auch prima Freunde glücklich machen, die einen regelmäßig mit dem Wort Kürbiskuchen auf den Lippen mit großen Augen bittend ansehen. Ihr wisst schon, was ich meine.

Am Anfang war der Kürbis. Davon schneidet ihr 350g klein und kocht ihn in Wasser gar. Sobald die Kürbisstückchen weich sind, gießt ihr das Wasser gründlich ab (das ist wichtig, damit die Füllung nachher nicht zu flüssig wird) und püriert das wunderschön orange Fruchtfleisch.


Der nächste Schritt ist die Zubereitung des Teiges. Dafür verknetet ihr 150g Butter, 1 Prise Salz, 2 Esslöffel Puderzucker, 2 Esslöffel kaltes Wasser und 250g Mehl zu einem glatten Teig. Dem Originalrezept zufolge soll der Teig jetzt eine Stunde im Kühlschrank ruhen aber ehrlich gesagt habe ich das in all den Jahren, die ich nun schon Mürbeteige backe, noch nahezu nie gemacht.
Das Leben ist zu kurz, um Teig im Kühlschrank ruhen zu lassen. Und davon abgesehen wird der Teig auch so schön mürbe. Der größte Vorteil des Kühlens liegt darin, dass der Teig sich anschließend besser ausrollen und in der Form mit 26 cm Durchmesser verteilen lässt aber es geht auch so. Teigklumpen in die gefettete und gemehlte Form legen, mit den Händen halbwegs gleichmäßig verteilen und gut. Schließlich wird das ein Kuchen und kein Atomkraftwerk.
Ist der Teig dann in der Form, wird er mit einer Gabel noch ein bisschen gleichmäßig durchlöchert, um dem Kuchen das ultimative Halloween Feeling zu verpassen.


Dann geht es an die Zubereitung der Füllung. Hier kommt auch unser Kürbispüree wieder ins Spiel: das Kürbispüree wird mit 350g Sahne und 150g Frischkäse verrührt. In die Schüssel dürfen sich dann auch noch 3 Esslöffel Zucker und ein Ei sowie so ziemlich alles, was ihr an winterlichen Gewürzen im Schrank findet hinzu gesellen. In Sachen Gewürzen habe ich Zimt, Muskat, Kardamom, Nelken, Anis und ein bisschen Vanille verwendet. Außerdem kommt eine Packung Vanillepuddingpulver mit hinein. Die habe ich aus lauter Paranoia, dass die Füllung mit nur einem Ei nicht fest wird, hinzugefügt und damit all die Jahre einen stabilen Kuchen erzielt, weshalb ich keine Experimente wagen will, auf das Puddingpulver mit seiner stabilisierenden Stärke zu verzichten.

Rühren!
 Die gut durchgerührte Füllung wird dann in die Form auf den Teig gegossen und bei 180°C 45 Minuten lang gebacken. Es riecht dann so lecker weihnachtlich, dass selbst diejenigen in der Familie, die absolut keinen Kürbiskuchen mögen, vom Geruch ganz begeistert sein werden.


Nachdem ihr den Kuchen aus dem Ofen geholt habt, muss er noch ein wenig auskühlen. Das führt auch dazu, dass die Füllung nicht mehr flüssig ist. Wer schon einmal einen heißen Zupfkuchen angeschnitten und von Fluten der wie immer zubereiteten Füllung überrascht wurde, weiß, was ich meine. Also: Abkühlen lassen und dann ist auch die Füllung fest.
Und so sieht der fertige Kuchen dann aus:


Und für alle, die nicht wissen, wohin mit dem Kürbis, den sie so schön ausgehöhlt haben: schnitzt doch ein Gesicht rein.

Auch wenn Kürbis im Kuchen ein wenig seltsam klingt - gebt dem orangen Ding mal eine Chance! Ich wünsche euch beim Nachbacken ein gutes Gelingen und vor allem: lasst euch den Kuchen schmecken!

Und abgesehen vom Kuchen habe ich auch noch eine kleine Frage an euch: mögt ihr so große Bilder oder findet ihr es besser, wenn ich sie wie in den anderen Rezepten kleiner lasse und im Text einbette?

Grüße vom Kürbis und mir,

Apfelkern

4 Kommentare:

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    1. Das beste ist: der nächste Kürbiskuchen erwartet dich in weniger als einem Monat bei meiner Geburtstagsfeier. Insofern du bis dahin ohne Kürbiskuchen überlebst.

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  2. Kürbis im Kuchen klingt gar nicht ungewöhnlich!! Ich finde es gibt kein besseres Gewächs, weil er so unfassbar vielseitig ist. Ob nun als Schiffchen im Ofen, in der Pfanne, als Auflauf oder Suppe, oder hmmmmm kandierte Kübiskerne und -Öl auf Vanilleeis.
    Zum Glück gibt es keine Duftübertragung hier - das wäre echt hart für mich. ^^

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    1. Na ja, du hättest ihn eh nicht essen können - glutenhaltig war er ja.

      An Kürbis liebe ich auch so sehr, dass er so unendlich vielfältig ist. Man kann damit gefühlt einfach alles zubereiten. Und wenn man ihn kocht und püriert, bekommt man ihn sowieso überall unter ohne dass es auffällt. Dann isst auch mal der kürbishassende Freund den Kuchen und findet ihn lecker solange man nicht erwähnt, dass da Gemüse drin ist. :D

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