Montag, 31. Dezember 2018

Zeit für den Rückblick auf 2018

Huch, ist es denn wirklich wieder so weit? Ein paar Stunden noch und wir purzeln mit einer Menge Lärm und Feinstaub in das Jahr 2019. Werde ich alt oder vergeht die Zeit jetzt doch wirklich schneller?

Ich habe schon von einigen Leuten gehört, dass dieses Jahr furchtbar war, doch egal, wie oft ich darüber nachgedacht habe, bleibt es dabei: Das Jahr war sehr gut zu mir.

Viel Zeit habe ich im Krankenhaus verbracht, allerdings nicht im Bett sondern auf den eigenen Füßen. Das Praktische Jahr des Medizinstudiums bedeutet viel Rennerei. Man ist Lückenfüller, ein Mädchen für alles. Dadurch habe ich viel über zwischenmenschliche Kommunikation gelernt, natürlich fachliches, wie man emotional unterstützt ohne zu aufdringlich zu sein. Plötzlich ist man an so vielen Stellen gefordert.
Mir hat es Spaß gemacht, so richtig wie ein Mensch mit fertiger Berufsausbildung im Team zu arbeiten statt nur Vorlesungen, Seminare und ab und zu Praktika zu haben. Ich habe so viel gelernt und gemerkt, dass ich noch so so viel mehr zu lernen habe. Manchmal frustriert das, manchmal spornt das an. Aber lieber für immer neue Dinge lernen als ewige Ödnis im Beruf.

Zwischen dem Tertial in meinem Wahlfach Dermatologie und dem chirurgischen Tertial, konnte ich noch durch Italien reisen. Ich habe Venedig im Schnee gesehen, mich in das gemütliche Städtchen Bergamo verliebt, Käse in Parma gespeist, Grippe in Mailand gehabt und anschließend meinen Freund damit angesteckt.

Während meinen vier Monaten in der Chirurgie war ich außerhalb Berlins. Zum ersten Mal über längere Zeit getrennt von meinem Freund seitdem wir zusammen sind. Man kann die Paare, die ständig aufeinander hocken ja leicht belächeln, doch ich habe erst dieses Jahr bemerkt, wie wichtig mir dieser Mensch ist und wie viel glücklicher wir beide zusammen sind. Es war eine kleine Belastungsprobe, die zum Glück nie kritisch war. Umso erleichterter war ich, als ich wieder dauerhaft zurück in der gemeinsamen Wohnung war. Und das auch, weil ich schnell bemerkt habe, dass so ein Studentenwohnheim sehr spartanisch und lange nicht so gemütlich ist wie eine richtige Wohnung. Trotzdem bin ich sehr dankbar für diese Erfahrung, die Spieleabende mit anderen Wohnheimsstudenten und eine neue Freundschaft.

Zurück in Berlin ging es dann gefühlt im Zeitraffer einige Monate in die Innere Medizin und schon stand das mündliche Staatsexamen kurz bevor. Das hat mich extrem unter Druck gesetzt. Mündliche Prüfungen mochte ich noch nie und jetzt, wo diese Prüfung nun über den Abschluss meines Studiums entscheiden sollte, war es auch nicht entspannender. Wochenlange Lernsessions, stundenlange Treffen mit anderen Prüflingen, um Fragen durchzusprechen und dazwischen nur ein bisschen Schlaf, Essen und Sport haben mich ganz schön geschlaucht.
Als ich die zwei Tage der Prüfung dann hinter mir hatte, konnte ich es kaum fassen. Wow, plötzlich ein abgeschlossenes Studium zu haben ist ein irres Gefühl… und stürzte mich gleich in die nächste Panikattacke.

Denn jetzt, wo das universitäre System mich ausgespuckt hatte, war die Zukunft für mich komplett unklar. Ich habe mich als Assistenzärztin beworben und musste feststellen, dass zwar Ärzte gesucht werden, Berufsanfänger jedoch nicht.
Nach kurzer Verzweiflung hatte ich riesiges Glück und habe eine Stelle in einer Praxis bekommen. Das wirkt noch immer ganz surreal für mich. Bis zum Arbeitsbeginn im Februar 2019 habe ich ein entspanntes Leben mit Zeit für all die Dinge, die ich mir vornehme.

In diesem Jahr habe ich mich mehr mit Ernährung auseinander gesetzt. Schon lange war mir bewusst, dass es völlig unökonomisch ist, Fleisch zu essen, was den Verbrauch von Ressourcen und die dadurch resultierende Verschmutzung von Grundwasser, Treibhausgasproduktion aber auch das Leid der Tiere angeht. Dennoch habe ich das aus Egoismus und Faulheit - schmeckt ja und ist leicht verfügbar - ignoriert. Doch so ist ja auch keinem geholfen. Zuhause habe ich lange schon ausschließlich vegetarisch gekocht, doch auswärts war ich da weniger konsequent.
Nun habe ich zum Ärger meiner Familie mein erstes fleischloses Weihnachtsfest mit Weihnachtsbraten gefeiert und war ganz beeindruckt, wie sehr andere Leute sich darüber aufregen können, dass man nun ein Ernährungsextremist ist und nicht mal zum Fest der Liebe den toten Vogel essen möchte. Ganz egal, ob man nun allen ein leckeres veganes Curry gekocht hat und seine Extrawürste selbst beschafft und zubereitet statt eine zusätzliche Last zu sein. Es ist schön, sowas dann nicht allein aushalten zu müssen, sondern die Eindrücke mit dem Partner teilen zu können.

Gesundheitlich hatte ich abgesehen von einer Grippe und Lebensmittelvergiftung (Reisnudeln mit Bacillus cereus, mein heißer Tipp) ein tolles Jahr. Zum siebenten Mal bin ich beim Halbmarathon geskatet, habe Unisportkurse besucht und auch selbst im winzigen Wohnheimzimmer immer Sport gemacht. Mit dem Unterarmstand ist es dennoch auch dieses Mal nichts geworden - man hätte ihn häufiger üben müssen.

Ich konnte reisen, den Sommer genießen, war auf einer Hochzeit, Konzerten, habe viel gestrickt und hatte ein echt gutes Jahr. Nur mit dem Bloggen lief es nicht so rund. Da ich das Gefühl hatte, eh kaum Reaktionen auf meine Beiträge zu erhalten, habe ich mein Mitteilungsbedürfnis eher auf Twitter und Instagram ausgelassen. So haucht man der Bloggerszene aber auch kein Leben ein.

Insgesamt bin ich mit meinem momentanen Leben sehr zufrieden und ganz aufgeregt-neugierig, was das "richtige" Arbeitsleben außer finanzieller Unabhängigkeit (endlich!!!) so mit sich bringen wird.
Ein gutes Jahr klingt für mich heute aus und ich hoffe, dass das nächste auch so gut gelingt.

Macht es gut und rutscht gesund rein!

Mittwoch, 3. Oktober 2018

Die Leiden der digital Dauerbespaßten

Das Internet ist eine großartige Erfindung. Ständig alle Informationen verfügbar, ständig alle Leute kontaktierbar oder zumindest die Möglichkeit, ihnen eine Nachricht zu hinterlassen. Langeweile gibt es damit nicht mehr, da es auch mobil verfügbar ist. Man könnte eigentlich immer produktiv und kreativ sein, Texte verfassen, Bilder machen, bearbeiten, veröffentlichen, Musik kreieren, Menschen an seinen Fähigkeiten teilhaben lassen… die Optionen erscheinen endlos. Und doch fühle ich mich von all dem Angebot oft mehr erschlagen als befreit.

Wenn man eine gewisse Zahl an Abonnements in den Sozialen Netzwerken hat, hängt man mit einer täglich durch das ganz normale Leben eingeschränkten Konsumzeit neuer Texte und Videos gefühlt immer hinterher. Das stresst mich offen gesagt mehr, als es mich inspiriert oder mir etwas beibringt. Irgendwann habe ich angefangen, nebenbei beim Kochen, Aufräumen, Putzen, Geschenke einpacken und zu welchen Gelegenheiten es sich sonst noch anbietet, Youtube Videos laufen zu lassen. Anders kommt man bei all den spannenden Kanälen einfach nicht hinterher. Dadurch, dass immer etwas im Hintergrund dudelt, bin ich subjektiv langsamer bei dem, was ich mit meinen Händen eigentlich tue. Durch die geteilte Aufmerksamkeit bekomme ich von beiden Aktivitäten nur die Hälfte mit und fühle mich unzufriedener und gestresst. Rein akustische Unterhaltung wie Radio oder Podcasts geben mir dieses Gefühl nicht.
Und obwohl ich all das weiß, scheine ich es zu ignorieren. Zu groß ist die Angst, etwas zu verpassen aber auch, einfach Zeit ungenutzt zu lassen. Bloß kein Moment der Langeweile in diesem so kurzen Leben!
Das war doch nicht immer so. Ist die Zeit der Leere nicht auch eine gute Gelegenheit gewesen, die Gedanken schweifen zu lassen, zu planen, Ideen zu entwickeln und zu träumen? Darauf möchte ich nicht verzichten.

Jedes mal, wenn ich etwas schaffe - seien es Texte auf dem Blog, ein beendetes Strickprojekt, eine versendete Bewerbung, eine aussortierte Schublade oder zehn Gläser eingekochte Birnen - erfüllt mich das mit großer Zufriedenheit. Es fühlt sich verdammt gut an, produktiv zu sein. Immer nur die Gedanken und Werke anderer zu konsumieren, hört irgendwann auf, inspirierend zu sein und laugt mich nur noch aus.
Wir sollten uns nicht der Versuchung hingeben, das Gehirn ganz bequem auszuschalten und die Aufmerksamkeitsspanne kürzer als die eines Goldfisches werden zu lassen und stupide Informationen auf uns einprasseln zu lassen, um davon locker die Hälfte direkt zu vergessen. Zwar wird uns das von allen Seiten offeriert, doch es tut uns in der Menge nicht gut.

Also hören wir besser öfter auf die Weisheit, die meiner Generation eigentlich schon in der Kindheit im Fernsehen vermittelt wurde: Abschalten.

Donnerstag, 23. August 2018

Inspiration für kulinarische Entdeckungen: Thaipark Berlin

Es ist kein Geheimnis, dass ich Essen liebe und immer auf der Suche nach neuen Geschmackseindrücken bin. Ein Garant für neue Gaumenerlebnisse sind ja immer Reisen in fremde Länder. Dafür ist jedoch nicht immer Zeit, sodass ich es unheimlich zu schätzen weiß, dass es in Berlin so viele verschiedene Kulturen und damit auch Kochtraditionen gibt.

Eine meiner liebsten Kochweisen ist die asiatische - insofern man das so sagen kann. Immerhin ist "Asien" von Indien über Vietnam, Nepal, China und Japan und noch so viele weitere Länder kulinarisch extrem divers. Ich mag die Gewürzkombinationen, das ganze Gemüse und verschiedenen Texturen sehr. Immer gibt es was zu erschmecken und so war ich höchst erfreut, als ich zufällig las, dass es in Berlin einen Thai Park gibt.

Im Wilmersdorfer Preußenpark findet von April bis November bei gutem Wetter Freitag bis Sonntag 11:00 - 22:00 Uhr der kulinarische Kulturtreff statt. Die Ansammlung der bunten Schirme auf der Grillwiese ist nicht zu übersehen.


Anfangs ist das Angebot einfach nur überwältigend. Frittierter Spinat, frittierter Fisch, Pho-Suppen, Sommerrollen, gebratene gefüllte Klöße, Cocktails und Mango Sticky Reis - die Auswahl ist riesig. Diverse Nudel- und Reisgerichte, darunter natürlich auch das berühmte Pad Thai, werden direkt vor den Augen der aufgereihten Wartenden zubereitet.

Die hygienischen Umstände des Thai Parks entsprechen nicht den Restaurantstandards und man sollte sich dessen bewusst sein. Der Platz ist knapp, es gibt kein direktes fließendes Wasser an den einzelnen Kochstationen. All die Improvisation mit Campingkochern und zahlreichen Boxen für verschiedene vorgeschnittene Zutaten hat ihren Charme, ist aber natürlich auch eine Möglichkeit für Keime, sich in der ungekühlten Umgebung zu vermehren. Das heißt zwar nicht, dass man wie im Asienurlaub Eiswürfel, Rohkost oder ungeschälte Produkte meiden muss, da hier immer noch das gute kontrollierte deutsche Leitungswasser verwendet wird,  doch vorgekochten Fleischprodukten gegenüber wäre ich skeptisch. Vor allem in der Sommerhitze.

Persönlich habe ich vor der ersten Bestellung einen Rundgang gemacht, um mir einen Überblick über die Stände zu verschaffen. Bestellt habe ich nur, was frisch vor meinen Augen gebraten und frittiert wurde. Speisen, die schon länger verzehrbereit auf Käufer warten, habe ich gemieden.


Klassiker sind hier der Papaya Salat, der an einigen Ständen frisch im Mörser zusammen gestampft wird. So kann man selbst entscheiden, wie scharf man das Essen möchte oder ob die Garnelen wie im traditionellen Gericht in die Sauce sollen.


Auch der süße Zahn ist hier versorgt. Ich habe in Palmenblätter gewickelten Reis mit Süßkartoffeln probiert. Die klebrig- mehlig-süße Nachspeise war sehr ungewohnt und eben deshalb ein Vergnügen. Geschmacklich nicht außergewöhnlich, doch einfach mal ein neuer Eindruck. Noch leckerer war der Mangoklebereis in Kokosmilchpudding gedämpft im Bananenblatt. So richtig cremig-fruchtig-fettig-süß. Alles, was der Urinstinkt so mag. Zum Glück sind die Portionen nicht so groß, sodass es nicht einfach wäre, sich allein damit zu überfressen. Mein absoluter Favorit in Sachen Süßspeisen war jedoch der süße Klebreis mit der reifen Thai Mango und Kokosmilchsauce. So simpel und gleichzeitig einfach ein Fest für den Gaumen.


Süße Überraschungen in Blätterhülle

Übrigens habe ich bei all den Ständen nur einmal einen ausgeschilderten Preis gesehen und den natürlich auch gleich für ein repräsentatives Bild fotografiert. Dennoch habe ich trotz Bestellung ohne den Preis zu kennen keine böse Überraschung erlebt.
Preislich lagen die meisten kleinen Happen (Süßigkeiten, gedämpfte oder gebratene Klöße, gebratene Spieße) sowie nichtalkoholische Getränke bei 2 €. Hauptgerichte wie Papaya Salat, gebratene Nudeln oder eine große Packung Mango Sticky Reis gab es für 5 €.

Solltet ihr euch im Zeitraum von April bis November nach Berlin verirren und Appetit auf asiatisch Speisen bekommen, kann ich euch den Thai Park absolut empfehlen. Meine Tipps:
  • Nicht allein kommen - wenn man sich die Speisen teilt, kann man sich durchs Angebot probieren.
  • Bargeld mitbringen, denn Kartenzahlung ist nicht möglich. Und zwar keine 50€ Scheine, sondern Kleingeld, das sich leicht wechseln lässt.
  • Eigenes Besteck einpacken. Das spart einerseits sinnlosen Plastikmüll und andererseits ist es auch einfach angenehmer, von Metallbesteck zu essen.
  • Plastikboxen mitnehmen, um sich eine Portion für später einpacken zu lassen. Diesem Wunsch sind die Verkäufer so prompt nachgegangen, dass ich stark vermute, nicht die erste gewesen zu sein, die auf diese Idee gekommen ist. Und alles, was man vor Ort nicht mehr aufessen kann, lässt sich so auch transportieren.
  • Feuchte Tücher zur Handreinigung. Dass es kein fließendes Wasser vor Ort gibt, bedeutet auch, dass man die klebrigen Finger nach dem Verzehr von Häppchen nur schwer waschen kann und mit Feuchttüchern kann man schnell dafür sorgen, dass nicht mehr Speisereste oder Parksand und trockenes Gras vom Boden an den Händen hängen bleiben. 
  • Früh kommen, denn was weg ist, ist weg. Zur Mittagszeit ist die ideale Zeit, wenn man nicht nur ein vorselektiertes Angebot erleben möchte.



Das war es schon mit meinen Eindrücken und Empfehlungen zum Thaipark . 

Donnerstag, 9. August 2018

Altmännerromantik

Seitdem die ganze Debatte zum Thema #MeToo aufkam, ist ja schon einige Zeit vergangen. Als das Thema ganz heiß in den Medien war, war ich immer erstaunt, was andere Frauen alles schon erleben mussten. In meinem zivilen Alltag habe ich selbst sonst offen gesagt wenig sexistische Belästigung erfahren. Doch im Krankenhaus sieht es komplett anders aus.

Ich studiere Medizin und nähere mich inzwischen dem Ende des Studiums. Aktuell befinde ich mich im praktischen Jahr, in dem man durchgängig im Krankenhaus in verschiedenen Abteilungen arbeitet. Und nach zehn Monaten Krankenhaus kann ich sicher sagen: sobald man sich als Frau die weiße (blaue, grüne…) Uniform anzieht, ist man scheinbar für anzügliche Bemerkungen freigegeben.

Es sind hauptsächlich ältere Herren, die unangenehm werden. Häufig sind es auch die geistig nicht mehr ganz fitten. Sobald da ein bisschen Demenz ins Spiel kommt oder das Frontalhirn aus anderen Gründen die Willenskontrolle nicht mehr auf die Reihe bekommt, brechen die unangemessenen Gedanken aus den Köpfen aus und verstören weibliches Personal.

Beispiel.

Ein 80-jähriger Herr kommt mit Anämie ins Krankenhaus. Der Mangel an roten Blutkörperchen hat ihn ziemlich geschwächt. Ich darf ihn betreuen. Mit Rücksprache mit den anderen Ärzten, doch erst mal bin ich verantwortlich.
Ich befrage den Patienten nach seinen Symptomen, seiner Vorgeschichte, untersuche ihn, nehme Blut ab, bereite schon mal das Kreuzblut für die Transfusionen vor. Um auch noch rechtzeitig die Anmeldung für die Magenspiegelung am nächsten Tag zu machen (man muss ja nach einer möglichen Blutungsquelle als Ursache der Anämie suchen und der obere Verdauungstrakt ist eine sehr häufige) und sicher zu stellen, dass die Bluttransfusionen auch noch am selben Tag laufen, bleibe ich extra länger.  Die anderen Ärzte hatten viel zu tun an dem Nachmittag, sodass der ältere Herr auf der Strecke geblieben wäre, weil es schwerer Kranke gab. Also leiste ich meinem Pflichtbewusstsein Folge und sorge dafür, dass die Transfusionen erledigt werden. Bezahlt wird mir da nix.
Nächster Tag. Es geht dem Patienten sehr viel besser. Keine Luftnot mehr beim Laufen, kein Herzrasen mehr, nur weil er vom Bett ins Bad will. Ich wünsche ihm einen guten Morgen und erkläre, dass ich noch einmal Blut abnehmen möchte, um zu kontrollieren, wie nach der Transfusion die Werte sind.
Er streckt mir die Arme entgegen. "Bedienen Sie sich ruhig an mir!". Okay, soweit so gut.
Ich lege den Stauschlauch an, ziehe ihn fest.
"Oh, packen Sie ruhig ordentlich zu. Am liebsten nicht nur am Arm; Sie wissen ja wie das geht." Er zwinkert mir zu.

...

Das sind Momente, in denen ich mich dann echt selbst dafür verfluche, meine freie Zeit dafür aufgewendet zu haben, um Leuten zu helfen, die dann am Ende nicht mal nett zu einem sind. Obwohl - vielleicht denkt er ja, es wäre ein Kompliment. Ich hätte mir gewünscht, dass er die nun vorhandene Luft genutzt hätte, um was sinnvolleres und vor allem weniger anzügliches zu sagen.

Solche Situationen sind nicht selten. Kleine Kommentare unter der Gürtellinie. Als würden senile Männer ernsthaft denken, es würde weibliches Personal erfreuen, wenn sie ihnen sagen, dass sie gut aussehen, wenn sie sich bücken, einen anderen Patienten im Bett mobilisieren oder sich einfach nur zur Untersuchung ihnen entgegen beugen. Es ist total verstörend, wenn völlig fremde Menschen versuchen, einem ins Gesicht zu greifen, nur weil man in der Nähe ist. Da macht man sich trotz höchstmöglicher Bettenposition den Rücken krumm, weil adipöse alte Leute furchtbare Venenverhältnisse haben, vor Luftnot nicht liegen können und man versucht, noch eine Infusionsnadel in sie rein zu basteln und alles, was denen einfällt, sind widerliche Bemerkungen. Danke schön!

Mit Frauen ist mir so etwas noch nie passiert. Die komplimentieren nur Ohrringe und fassen im schlimmsten Fall mal Haare an und murmeln, welche Frisuren sie früher mal hatten. Das unangenehmste Erlebnis war, bei einer Blutentnahme während der die Patientin weiter frühstückte, mir unerwartet ein angebissenes Wurstbrötchen ins Gesicht gehalten wurde. Ich müsse ja auch mal was essen und könne hier nicht nur arbeiten.

Dass Frauen im Krankenhaus von Personen über 60 Jahren generell nur mit "Schwester!" angesprochen werden - ganz egal, ob sie Kittel und Doktortitel tragen sowie seltsamer Weise nie den Patienten waschen und aufs Klo bringen - ist ja eine Sache, die ich inzwischen tolerieren kann, doch diese anzüglichen Kommentare kotzen mich echt an.
War damals Respekt vor Frauen kein Teil der Erziehung? Also wenn das der damalige Standard des romantischen Annäherungsversuches ist, dann wundert es mich wirklich, dass die Bevölkerung hierzulande nicht längst ausgestorben ist.

Donnerstag, 7. Juni 2018

#PMDD27

Joa, erinnert sich noch wer an den Picture My Day Day vom 19. Mai? Ich mich ja und zwar mit einem schlechten Gewissen. An dem Tag war ich in Belgien unterwegs und habe fleißig Bilder gemacht. Als ich dann wieder zurück in Deutschland war, wo mein Laptop auf mich wartete, hatte ich vor lauter DSGVO Panik so gar keine Lust, einen Beitrag zu verfassen. Weil warum einen Post schreiben, wenn man nicht sicher weiß, ob man den Blog überhaupt weiter führen kann ohne professionelle juristische Beratung.

Inzwischen sind einige Wochen vergangen und die ganze Aufregung hat sich ein bisschen gelegt. Und so kommt auch meine Motivation, meine Eindrücke aus Belgien von meinem persönlichen Picture My Holiday Day mit euch zu teilen, wieder zurück.

Hier ist ein kleiner Rückblick, wie ich den 19. Mai verbracht habe. Gastgeber der Bildersammlung ist dieses Mal die wundervolle Karo Kafka gewesen, ihres Zeichens enge Freundin und ebenso begeisterte Strickerin. Die offizielle Liste aller Teilnehmer findet ihr hier.


Mein Tag begann ganz gewöhnlich: im Bett. Allerdings nicht dem eigenen, sondern dem unserer Unterkunft in Brüssel.


Obligatorische Nachttischdekoration: Uhr, Ohrringe und Brille. Wobei letztere im Moment der Bildaufnahme schon auf meine Nase gewandert war.


Ich liebe handgestrickte Socken. Und diese haben eine Farbkombination, auf die ich besonders stolz bin. Vor allem, weil drei der vier Farben auch noch von mir beziehungsweise meinem Freund selbst gefärbt worden sind.


Urlaub bedeutet, sich morgens das Frühstück beim Bäcker zu erobern. Man bemerkt starke französische und in dieser Filiale marokkanische Einflüsse der Gebäckauswahl.


Tadaa! Erfolgreich Baguette und Apfeltasche mit gebrochenem Pseudo-Französisch erworben und ein paar Sachen dazu organisiert. Mango, grüner Tee, weich gekochte Eier, Bananen - so lässt es sich leben!


Einmal nach Brügge ohne Sterben, bitte!


Snacks sind wichtig. Auch wenn das Frühstück noch keine zwei Stunden her ist. Das hier war ein mit getrockneten Feigen gefüllter Keks vom Bäcker.


Welcome to Bruges! Oder auch Brugge. Man weiß vor lauter Zweisprachigkeit niederländisch/flämisch - französisch in Belgien manchmal auch nicht, wie man Dinge nun nennen soll.


Auf dem Weg in die Innenstadt. Brügge wurde nie zerstört und hat so sehr viele historisch wertvolle Gebäude. Da die Stadt mal ein wichtiger Handelsstandort war, sind die sogar ziemlich prächtig.


Erst mal ein Bier… öhm, eine Brauerei besuchen.


Da kommen Kindheitserinnerungen auf! Ich war als Kind in Dutzenden Brauereien und Destillen, weil mein Vater es sich scheinbar zur Aufgabe gemacht hat, so viele davon wie möglich zu besuchen wo auch immer eine in der Nähe ist.


Hopfen (aber nur die weiblichen Blüten!) und Malz sind nicht verloren gewesen. Wobei die Belgier die Sache mit dem Reinheitsgebot auch nicht so wirklich ernst nehmen. Stichwort Bananenbier.


Ein Ausblick über die Türme der Altstadt vom Dach der Brauerei aus.


…immer unangenehm, es zuzugeben aber: eigentlich schmeckt mir Bier überhaupt nicht. Wir haben uns trotzdem die zwei geteilt, die einem nach der Führung zustanden. Das war harte Arbeit. Ob es am Starkbier lag oder der fehlenden Trinkroutine: es hat sich alles kurz ein bisschen wackelig angefühlt unter meinen Füßen.


Auf den ganzen Alkohol erst mal eine vernünftige Trinkschokolade!


Ach, eine Waffel kann ja auch nicht schaden. Lütticher Waffeln sind unfassbar lecker. Hefewaffeln sind einfach geiler als ihre mit Backpulver aufgeflufften Verwandten
.

Oh, Bäume!


Die altmodischen Häuser mit ihrer Dekoration fand ich unglaublich charmant und schön.


Einziger Negativpunkt: die Menschenmassen. Brügge und vor allem der Marktplatz war an dem Samstag sehr überlaufen von Besuchern.


 Der gute Tourist teilt sich eine Portion Pommes zum Mittagessen. Damit später noch mehr Waffeln und Pommes Platz im Magen haben.


Der Belfried (niedlichländisch für Glockenturm) des Brügger Marktplatzes. Es wird nicht empfohlen, dort runter zu stürzen.


Links im Bild ist die Basilika des Heiligen Blutes, wo sie eine Ampulle mit uraltem Zeug, das man für das Blut Jesu deklariert hat, verehren und lagern. Ist mir alles suspekt aber prunkvolle Gebäude errichten können sie definitiv.


Brügge wird aufgrund seiner vielen Kanäle auch das Venedig des Nordens genannt. Da es im originalen Venedig keine Autos gibt und das einen riesigen Unterschied in der Atmosphäre macht, kann ich da nur so bedingt zustimmen. Trotzdem lohnt sich der Besuch.



Nicht fehlen darf im Urlaub der Besuch eines Wollladens. In Brügge habe ich Het Wolhuis besucht, ein kleines recht voll gestopftes Geschäft mit einer unglaublich lieben Besitzerin. Die 80-jährige Dame hat mich bei der Farbauswahl beraten und mir dann ihre Handarbeiten aus dem Schulunterricht gezeigt. Die fein säuberlich eingeklebten Strickstücke mit Anleitung für das Muster daneben waren beeindruckend. Trotzdem war es traurig, weil das Bewusstsein um die eigene Vergänglichkeit in diesem Moment für alle so greifbar war.



Meine Farbauswahl der Sockenwolle ist erschreckend pink. Mal sehen, wie daraus gemischte Socken am Ende werden. Ich plane einen Farbverlauf durch Abwechseln der Wolle zu erzielen wie in den Socken, die ich am Morgen an hatte.


Ist schon schön hier!


Huch, wo kommt den der Wal her? Ein wirklich gutes Projekt, um auf das Plastikmüllproblem hin zu weisen.


Na nu, sind wir denn zu weit gelaufen und in den Niederlanden angekommen?!


Nee, alles gut: noch immer im Land der Fritten. Zum Abendessen gab es Waterzooi, ein merkwürdiges zusammengekocht-suppiges typisch belgisches Gericht. Nicht ganz mein Favorit. Dafür waren die Pommes perfekt.


Zurück in Brüssel stießen wir auf die Reste der Gay Parade. Die Gebäude am Groten Markt/ Grand Place waren wunderschön angeleuchtet. Total beeindruckend.


A proper gay town hall.


Auf dem Rückweg in die Unterkunft trafen wir auf eine Gruppe Tanzender vor einem Club. Was macht man, wenn man eh nicht durch kommt? Einfach mittanzen!


Nach einer halben Stunde wilden Hinternwackelns wurde der Rucksack dann doch schwer und wir begaben uns sehr erschöpft zurück zur Unterkunft. Was für ein Tag!

Ich hoffe, ihr hattet auch jetzt nach Ende des offiziellen Picture My Day Days noch Spaß an meinen Eindrücken aus Belgien. Auf dass alles beim nächsten Mal pünktlich über die Bühne geht und die ganze DSGVO Aufregung letztlich unnötig gewesen ist.

Freitag, 11. Mai 2018

Mein Grundrezept und Tipps für süßes Hefegebäck

Backen ist eine große Leidenschaft von mir und ich nutze jede Gelegenheit, neue Rezepte auszuprobieren. Wenn etwas richtig gut schmeckt, dann backe ich es so oft, bis nicht mehr zu leugnen ist, dass ich mich verliebt habe in eine Zutatenkomposition.

Lange ist es inzwischen her, dass ich hier mal Rezepte gepostet habe. Schließlich will ich, dass ein Rezept wirklich perfekt ist, bevor ich es veröffentliche. Doch nun habe ich wieder etwas und zwar mein aufgeschlüsseltes Grundrezept für süßes Hefegebäck mit ausführlichen Erklärungen für all die Hefeteigjungfrauen und verzweifelten Hefesteinbäcker da draußen. Denn Hefeteig kann in seiner Einfachheit so unglaublich gut sein.

Hefeschnecken mit Vanillepudding, den ich mit Zitronenschalen aromatisiert habe

Eigentlich ist Hefe ja Domäne der geduldigen Großmütter mit Klassikern wie Butterstreuselkuchen oder Puddingschnecken, doch das Zeug ist viel zu lecker, um es nicht auch einfach selbst zu herzustellen. Leider bäckt meine Oma alles immer frei nach Schnauze und deshalb hatte ich nie konkrete, verlässliche Mengenangaben von ihr. Nach Jahren des Probierens und harter Hefegebäcke hatte ich aber mit dem diesjährigen Osterzopf den finalen Durchbruch und kann euch nun ganz stolz mein verlässliches Heferezept anbieten. Seitdem habe ich Fluffwunder am laufenden Band produziert und bin schwer fasziniert von meinen Hefeteigskills. Die entsprechenden Tipps hätte ich gern schon vorher gehabt. Also gebe ich mein Wissen weiter, damit bei euch keine Jahre des Frusts zwischen euch und eurem ersten perfekten Hefeteig stehen.

Ihr braucht ein bisschen Zeit, Geduld und Fingerspitzengefühl, doch so ein saftig-lockerer Hefeteig ist mit dem nötigen Wissen leichter als man denkt. Dann mal los!

1. 2 Eier und 75 g Butter rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen, damit sie Raumtemperatur annehmen können

2. 250 ml Milch vorsichtig erhitzen 
Und zwar nicht über 40°! So ein Hefepilz ist nämlich ein Lebewesen, das bei zu hohen Temperaturen einfach stirbt und dann den Zucker auch nicht mehr verstoffwechseln und daraus Kohlenstoffdioxid machen kann, der unser Gebäck luftig werden lässt. Also: nicht den Standardfehler begehen und die Hefe direkt durch zu heiße Milch töten. Körpertemperatur ist ein guter Vergleich und wenn ihr den Finger nicht ohne Schmerzen in die Milch halten könnt, dann möchte die Hefe da auch nicht rein.
Sobald die Milch handwarm ist, runter vom Herd damit.

3. 75 g Zucker in die Milch geben
Kann man nicht viel falsch machen dabei außer die Hälfte neben den Topf rieseln zu lassen.

4. 1 Würfel Frischhefe (42 g) in die Milch bröckeln
Die meisten Rezepte empfehlen, einen Würfel Hefe pro Kilogramm Mehl zu verwenden, doch ich habe festgestellt, dass der Hefegeschmack sowie die Fluffigkeit des Gebäcks mir einfach viel viel besser gefallen, wenn ich die doppelte Menge Hefe verwende.

5. 500 g Mehl und 1 große Prise Salz in einer großen Schüssel mischen
Nehmt die Sache mit der großen Schüssel ernst, wir brauchen den Platz zum Kneten.
Das Mehl und das Salz forme ich am liebsten zu einem Krater, sodass eine Vertiefung für die Hefemilch entsteht. Diese lauwarme Mischung wird jetzt in den Mehlvulkan gegeben und bleibt dort nun für etwa 15 Minuten stehen, bis die Flüssigkeit von einem Schaum bedeckt ist. Das ist das sichere Zeichen dafür, dass die Hefe a) noch lebt und b) aktiv begonnen hat, den Zucker zu verstoffwechseln.

6. 75 g weiche Butter und 2 Eier hinzufügen
Jetzt ist es an der Zeit, aus den einzelnen Zutaten einen homogenen Teig zu machen. Das erfordert im Fall von Hefeteig viel Arbeit. Zuerst einmal alles mit einem Löffel so gut es geht durch rühren, dann heißt es Kneten. Das kann man mit viel Kraft und Geduld mit den Händen erledigen oder man gibt die Aufgabe an das Handrührgerät mit Knethaken weiter. Oder auch eine Küchenmaschine, wenn man so fancy ist, eine zu besitzen.

Fünf Minuten ordentlich den Teig durch massieren muss schon sein. Dass man sich die richtige Teigkonsistenz erarbeitet hat, erkennt man daran, dass der Teig wirklich gleichmäßig ohne Brocken und von kleinen Luftblasen durchsetzt ist sowie sich obwohl er insgesamt feucht und klebrig wirkt, gut vom Schüsselrand löst. Ein Hefeteig darf kein (gut zu handhabender) trockener Klumpen sein, denn dann wird das daraus resultierende Gebäck auch ein trauriger trockener Klumpen.

7. Warten. Gehen lassen.
So ein Hefeteig hat ein entspanntes Gemüt und möchte nach dem Kneten erstmal eine halbe Stunde an einem warmen Ort (nicht wärmer als 40°, denn die Hefepilze müssen vorerst weiter am Leben bleiben!) abgedeckt unter einem Küchentuch ruhen und wachsen. Die Teigmenge kann sich locker verdoppeln in der Zeit.
Vom luftig-aufgeblasenen Teig über das typische ausgerollte Rechteck zur fertigen Zimtschnecke
8. In die finale Form bringen
Jetzt könnt ihr euch entscheiden, was euer Teig mal werden soll, wenn er groß ist. Zimtschnecken? Puddingschnecken? Ein Hefebrot? Ein Streuselkuchen mit Früchten? Babka? Alles ist möglich.
Wichtig ist nur, nachdem ihr den Teig in Form gebracht habt, ihm so nochmal 20-30 Minuten an einem warmen Ort, gern mit einer kleinen Küchentuchdecke darüber, Zeit zum Wachsen zu geben. Die Hefe hat so Zeit, mehr Zucker in Kohlenstoffdioxid umzusetzen und Luftblasen in den Teig zu zaubern. Der Backprozess tötet die Hefe schließlich ab, weshalb anders als bei Backpulverteigen die Lockerheit des Teiges bei Hefegebäck eben nicht während des Backens im Ofen entsteht sondern schon vorher da sein muss.

Was ich gern daraus zaubere:

Schnecken
Den Teig rechteckig ausrollen, mit einer Füllung (Pudding, Marmelade, Früchte, weiche Butter gemischt mit Zucker und Zimt, Rosinen und Nüssen, Mohn... was immer ihr wollt) belegen. Das Rechteck wird von der längeren Seite aus aufgerollt. Anschließend wird die Teigrolle in ca 2-3 cm dicke Scheiben geschnitten, die in eine Backform dicht nebeneinander gesetzt werden. Bitte nicht einzeln aufs Blech setzen, denn aneinander gekuschelt werden die Röllchen viel fluffiger und saftiger.

Backzeit: 15 Minuten im vorgeheizten Ofen bei 180°C
Nach dem Backen gern mit Zuckerguss aus Puderzucker und Zitronensaft besprenkeln.

Mit Vanillepudding und Blaubeeren gefüllte Schnecken

Hefebrot
Hier arbeite ich gern Rosinen, generell Trockenfrüchte nach Wahl oder Schokostückchen in den Teig ein. Die gesamte Teigmenge dritteln und zu langen Strängen rollen, welche wie ein Zopf verflochten werden. Damit es nicht so langweilig aussieht, kann man den Zopf auch zu einer Schnecke einrollen. Oder einen Knoten rein machen! Das Brot bäckt sich gut auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech gesetzt.

Backzeit: 50 Minuten bei 180°C
5 Minuten vor Ende der Backzeit bestreiche ich Hefebrote gern mit einer Mischung aus 50 ml Milch und einem Esslöffel Honig. Darauf kann man dann Hagelzucker verstreuen, der schön daran kleben bleibt. Nach den restlichen 5 Minuten Backdauer hat man dann eine wunderschön glänzende goldbraune Oberfläche.

Ein klassischer Osterzopf mit Rosinen

Die Möglichkeiten sind gefühlt endlos.
Ihr könntet Streuselschnecken kreieren (Teig zu Fladen ausrollen, Streusel drauf, backen und danach mit Zuckerguss taufen) oder einfach ein Blech mit dem ausgerollten Teig belegen und mit Äpfeln/Beeren/Obst euer Wahl belegen und so oder mit Streuseldecke darüber backen.

Kleines Hefegebäck braucht etwa 15-20 Minuten bis es durch ist, dickere Brote dürfen 50 Minuten und Blechkuchen 30 Minuten im vorgeheizten Ofen bei 180°C backen. Mit diesen Faustregeln seid ihr gut unterwegs.

Weitere Modifikationen wären, zu Beginn beim Erwärmen der Milch bereits Zitronenschale oder der Inhalt einer Vanilleschote/Vanillezucker hinzu zu geben und somit direkt die Milch zu aromatisieren. Wie immer beim Küchenhandwerk sind eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ich hoffe, mein kleiner Leitfaden zum Umgang mit süßen Hefeteigen hat euch inspiriert, Lust aufs Backen gemacht und die Angst vor Hefe genommen. Möge die Fluffigkeit der Hefeteige mit euch sein!

Donnerstag, 3. Mai 2018

Mañana forever: von Perfektionismus und Starthemmungen

Kennt ihr dieses Gefühl, dass ihr so viel auf einmal tun wollt und euch für so unendlich viele Dinge begeistert aber so überwältigt von all den Möglichkeiten und Plänen seid, dass ihr am Ende gar nichts macht?

Ich bewundere diese Menschen, die online morgens ihren Tagesplan posten und am Abend zeigen, dass sie alles brav abgearbeitet habe und dann im Anschluss - weil sie so früh fertig waren mit den Pflichten - auch noch ein zusätzliches Video geschnitten, Freunde getroffen und spontan ein Konzert besucht haben. Das setzt mich gleich mal unter Stress, weil ich mich damit vergleiche und dann Panik bekomme, weil es mir das Gefühl gibt, so gar nichts auf die Reihe zu bekommen.

Letztes Wochenende hatte ich aufgrund des ersten Mai und eines Brückentages vier freie Tage am Stück. Unendlich viel Zeit, all die Dinge zu erledigen, die man schon eine Weile vor sich her schiebt! Und dann kommt die freie Zeit, man unternimmt super viel und hat am Ende noch immer nicht alles geschafft. Das ist so frustrierend.

Mal ein klassisches Beispiel aus meinem Leben: Mein Freund, ein begeisterter Läufer, nimmt mich auf eine kleine Laufrunde durch die Nachbarschaft mit. Erstes Problem: was soll ich anziehen? Also fange ich an, meine Sportkleidung durch zu sortieren, alte Hosen werden weg sortiert. Man kann ja nicht laufen gehen, wenn das Fach mit der Sportkleidung ein Chaos ist!
Währenddessen geht mir durch den Kopf, dass ich schon ewig nicht mehr gebloggt habe, weil ich es natürlich perfekt machen wollte und dann nie etwas hatte, was mir wichtig genug und zu meinen Ansprüchen passend erschien. Wie wäre es denn, über die Überwältigung im Alltag und das Gefühl, sich mit den eigenen Ansprüchen im Weg zu stehen zu schreiben?

Das mit dem Lauf sechs Kilometer durch den Park hat geklappt, doch ein wesentlicher Faktor war auch, dass ich eine weitere Person hatte, die mich angetrieben hat. Sonst hätte ich wahrscheinlich noch bis zum Nachmittag meinen Kleiderschrank durch sortiert und wäre nicht zum Sport gekommen.
Allein geht es mir oft so, dass ich alles direkt perfekt machen möchte und dann angesichts dieser Aufgabe so eingeschüchtert und überwältigt bin, dass ich nicht mal anfange. Denn den Erwartungen zu entsprechen ist eh nicht wahrscheinlich. Wenn ich nicht direkt auf dem Level eines Monet einsteige, dann kann ich es mit der Kunst ja auch gleich sein lassen.
Oder ich möchte kein neues Projekt beginnen, weil ich noch ein weiteres unvollständig habe und mir denke, dass ich ja nichts neues beginnen kann, wenn alles andere noch nicht komplett ist. Das ist alles Blödsinn, aber in den entscheidenden Momenten halten mich diese Gedanken auf.

Wenn diese Starthemmung erst mal überwunden ist, muss man dann noch konzentriert dran bleiben. Manchmal habe ich das Gefühl, dass mein Unterbewusstsein ständig auf der Suche nach Ablenkungen ist. Mal schnell noch googeln, was gute Kopfhörer für den Sport wären, bevor man es vergisst. Oh, eine neue Mail, direkt mal lesen. Nachdem ich dann die Waschmaschine angestellt habe, bin ich dann völlig raus, aus dem, was ich eigentlich tun wollte.

Schlimmer sind da nur die sozialen Medien, weil sie nicht nur ablenken, sondern auch direkt mental beschäftigen. Der Mensch vergleicht sich doch immer, auch wenn er genau weiß, wie schlecht das für ihn ist. Es bringt nichts, sich schlecht zu fühlen für das, was andere erreicht haben - es hilft nur, sich selbst mehr anzustrengen.
Wenn man mitten in einer Aufgabe erst mal anfängt, die Instagramprofile ehemaliger Mitschüler zu stalken und zu schauen, was die so treiben, verschwendet man nicht nur Zeit, sondern beschäftigt sich auch noch mit Dingen, die man eigentlich nicht mal wissen will. Ziemlich dämlich und doch finde ich mich immer wieder dabei, mich von einem Account zum nächsten irgendwelcher Menschen aus meiner Umgebung zu klicken. Ist ja immerhin spannend zu sehen, wie sie sich im Netz präsentieren.

Sobald ich aber nicht nur für meinen eigenen Kram verantwortlich bin, sondern für jemanden eine Aufgabe erfülle oder eine feste Terminvorgabe habe, dann läuft alles. Mit dem Studium hatte ich nie Probleme, mich zu Aufgaben aufzuraffen. Problematisch wird es erst, wenn keiner kontrolliert, was und ob ich überhaupt was tue. Ganz schön trauriges Fazit, was meine Selbstdisziplin angeht, wenn ich nur für mich verantwortlich bin.

Mir hilft es, eine Liste von zu erledigenden Dingen zu haben. Wenn es erst mal irgendwo verschriftlicht steht, fühlen sich Aufgaben "realer" an und ich kümmere mich darum.
Was auch genial funktioniert, ist die Aufgaben mit jemandem zu tauschen. Ich mache einen Termin für den Freund, er holt für mich was bei der Post ab und schon haben alle den unliebsamen Teil erledigt und das ohne Verzögerung, weil es ein ganz anderes Verantwortungsgefühl ist, wenn man weiß, dass es nicht "nur" um einen selbst geht. Die menschliche Psyche ist manchmal wirklich unfassbar irrational.

Kennt ihr diese Momente, in denen man angesichts seiner Aufgaben gelähmt ist? Wie geht ihr damit um?

Freitag, 23. März 2018

Die inneren Werte

Wir haben nur einen Körper. Dementsprechend sorgsam sollte man mit dem umgehen, den man hat. Wie genau das sich gestalten soll, wird einem regelmäßiger in den Medien, der Werbung oder auch medizinischem Fachpersonal erzählt, ohne dass man es so ganz bewusst mitbekommen. Irgendwann schaltet man auch ab, wenn man zum tausendsten Mal hört, dass man sich ausgewogen ernähren, sich bewegen und vor Sonnenstrahlung schützen soll. Bla bla bla.

Aktuell befinde ich mich im praktischen Jahr des Medizinstudiums. Das letzte Studienjahr wird durchgehend in Krankenhäusern verbracht, dafür genutzt, praktische Erfahrungen zu sammeln und verschiedene Fachbereiche im Alltagsgeschäft kennen zu lernen. Momentan bin ich auf einer chirurgischen Station. Nicht unbedingt mein Wunschfachgebiet für die Zukunft, doch zugleich unheimlich faszinierend.

Der menschliche Körper ist wunderschön. Filigrane, sorgsam angeordnete Strukturen, die einen Zweck erfüllen müssen. Es ist jedes Mal wieder ein kleines Wunder, nach dem Schnitt durch die Haut zu sehen, wie sich darunter Fettgewebe, Faszien, große Gefäße, Muskulatur und dann die inneren Organe anordnen. Es ist sehr ästhetisch, wie der Körper sich auf den verschiedenen Ebenen gestaltet. Sich über einen Bauchschnitt durch die Muskulatur zu präparieren und das Bauchfell, welches die Bauchorgane beinhaltet, nicht verletzend nach retroperitoneal zu bewegen, um an der Aorta anzukommen, flößt Ehrfurcht ein. Denn anders als im Präparierkurs ist die Aorta nicht leer und in Formalin konserviert, sondern voller Blut, pulsierend und lebendig. Schon verrückt. Und gleichzeitig total deprimierend. 

Denn man schneidet ja nicht in den Körpern gesunder Menschen umher, sondern das Handwerk dient der Reparatur der defekten Hardware. Es ist so traurig, was man da zu sehen bekommt. Verkalkte Gefäße, die kein Blut mehr durchlassen, sodass eine Zehe nach der anderen schwarz wird und letztlich amputiert werden muss. Die verkalkte Innenschicht der Gefäße knackt richtig, wenn man mit dem Skalpell durch sie hindurch schneidet. Die eingetrockneten schwarzen Zehen fallen bei Berührung schon fast von allein ab, man muss nur die Wundränder ein bisschen säubern.
Unfassbar, durch welche Fettschichten man sich teilweise wühlen muss, um erst mal an die eigentliche Bauchhöhle zu gelangen. Da drin sieht es dann aber nicht weniger fettig aus, wenn außen schon die ganze Unterhaut voller schmieriger gelber Fettknötchen war. Dann darf der Student die schwere Bauchfalte festhalten, damit der Operateur auch ordentlich arbeiten kann.

Das alles gibt mir einen ganz anderen Blick auf die gut gemeinten Gesundheitsratschläge. Warum sollte man rauchen, wenn man wüsste, wie krank und hässlich einen das innerlich macht? Warum sollte man sich mit übermäßig vielen Kalorien schaden und nicht bewegen, wenn einem klar wäre, was für furchtbare Auswirkungen das hat?
So einfach ist das alles nicht. Es gibt psychische Erkrankungen, die einen hindern, es gibt körperliche Ursachen, ans Bett gefesselt zu sein und sich nicht zu bewegen. Oder es fehlt schlicht der Antrieb. Aber Rauchen müsste man noch immer nicht.

Der Mensch ist ein komplexes Geschöpf, das alles andere als rational ist. Man kann niemanden zwingen, gesund zu leben. Es ist einfacher, die anstrengende und schmerzhafte Krankengymnastik abzulehnen und das Bein steif werden zu lassen, als dafür zu kämpfen, wieder laufen zu können. Man kann sich ganz bequem mental positiv zu seinem übergewichtigen Körper einstellen statt die Ernährung umzustellen und Sport zu machen. Äußerlich können übergewichtige Körper gut aussehen - aber innerlich nicht. 

Diese Erfahrungen sorgen bei mir dafür, mir noch mehr zu überlegen, ob ich wirklich das Stück Kuchen in meinen Stoffwechsel werfen will. Regelmäßiger Sport war für mich nie etwas, das in Frage stand, sondern Dank meiner Eltern immer Teil des normalen Lebens. Ernährung ist ein anderes Thema. Ständig so viel Versuchung um einen herum. Ungesundes Essen ist sozial genauso akzeptiert wie Alkohol. 

Alkohol. Als Dankeschön bekommt man eine Flasche Champagner geschenkt, zu Feierlichkeiten stößt man an. Es wird einfach davon ausgegangen, dass man Alkohol gut findet. Hallo?! Würde man eine Zigarre verschenken, gäbe es sicher mehr Protest. Das zeigt wieder einmal, wie sehr Traditionen wie Alkoholproduktion und Alkoholkonsum in der Kultur verankert sind und als normal akzeptiert werden, obwohl allgemein bekannt ist, dass Alkohol ungesund und nebenbei auch noch kaloriendicht ist. 

Rauchen ist in meinen Augen eine furchtbare Sache und ich denke mir, dass es nur fair wäre, wenn diese Gruppe der Bevölkerung mehr Krankenkassenbeiträge zahlt. Aber der Wille ist frei und man darf niemanden diskriminieren. Also Nichtraucher belohnen statt Raucher bestrafen? 
Bei weitem nicht alle haben es selbst verschuldet, dass sie krank sind. Es kann immer was unvorhergesehenes passieren, ganz gleich wie gesund man lebt. Stichwort Sportunfall. Aber das ist am Ende auch kein Grund, gleichgültig mit seinem Körper umzugehen. Denn wenn man nicht beim Extremsport stirbt, holen einen Herzkreislauferkrankungen und Diabetes doch ein, ganz gleich, wie oft man sich über gesunde Lebensweisen lustig gemacht hat.

Stattdessen gilt man leicht als Spaßbremse, wenn man gesund lebt. Damit habe ich mich inzwischen abgefunden, mache trotzdem weiter regelmäßig Sport und esse mein Gemüse. Ich rede nur nicht gern darüber, wenn ich merke, dass mein Gegenüber das alles spießig findet. Man möchte niemanden angreifen oder beleidigen. Sollte man dem Patienten oder auch einem Freund wiederholt sagen, dass er seinen Zustand selbst verschuldet hat oder gut dabei ist, sich mit seiner Lebensweise ins Krankenhaus zu bringen? Man kann nicht alle retten, bevor sie in den Brunnen fallen. Und deshalb hat man als Arzt dann das Vergnügen, durch Fettschwarten zu schneiden und knusprigen Kalk aus den Gefäßen zu popeln, damit nach der Amputation wenigstens der Beinstumpf noch irgendwie abheilt.

Freitag, 9. März 2018

#PMDD26

Moment, PMDD? Da war doch was... 
Und zwar ein Tag, an dem kollektiv der Tagesablauf fotografiert und in Bildern geteilt wird. Es ist spannend zu sehen, was andere so treiben und deshalb bin ich froh, dass Mia ihn am Leben erhält und organisiert hat. Die Liste aller Beiträge dieser 26. Ausgabe findet ihr hier.
Seit dem 26. Picture My Day Day am 01. März sind schon ein paar Tage vergangen, doch ich habe eine ganz hervorragende Erklärung für den verspäteten Post: ich war im Urlaub. Und deshalb gibt es hier einen Picture My Holiday Day für euch.

Am ersten März war ich gemeinsam mit meinem Freund in Italien unterwegs und bin ich in Verona aufgewacht. Nach einem Blick aus dem Fenster war ich überrascht: Schnee!


Gemütlich noch eine Runde kuscheln, dann aber doch endlich mal aufstehen und schauen, was man in der Küche der Unterkunft so für ein Frühstück zaubern kann.


Es gab Joghurt, Rosinenbrot, italienische "Vollkorn" Brötchen (helles Weizenmehl mit gefühlt 2% Weizenkleien darin), großartige Salami und Käse gekauft in Venedig sowie weiche Eier, die zum Zeitpunkt des Bildes noch im Kochtopf waren.


Packen, um zur nächsten Station aufzubrechen. Feststellen, dass der Freund wirklich immer die Socken trägt, die man ihm gestrickt hat. Awwwwww!


Das ist übrigens unser gesamtes Gepäck, dass wir zwei für 10 Tage dabei hatten. Es ist so unfassbar viel entspannter, mit weniger Zeug zu reisen und ich kann mir nicht mehr vorstellen, einen Koffer hinter mir her ziehen zu müssen. Man braucht ja eh nix außer Kleidung, Waschzeug, Portemonnaie, Brotbox, Trinkflasche, Stift, Notizbuch, Handy, E-Reader, Ladekabeln und Schirm.


Draußen sah es weiterhin wenig italienisch aus.


Erster Stopp des Tages: Wolladen! Ich bringe aus dem Urlaub gern Wolle mit, die es zu Hause (hoffentlich) nicht zu kaufen gibt und stricke mir etwas als Erinnerung. Die Souvenirsocken sind sogar schon in Arbeit.


Die Porta Versari in Verona, ein altes römisches Stadttor dekoriert mit Schnee.


Zypressen im Schnee sind nun auch nicht der gewöhnlichste Anblick in mediterranen Ländern.


Moment, hat sie nicht gesagt Verona?! Das ist doch das Colloseum!
-Nope, immer noch Verona. Die haben auch eine überraschend gut erhaltene Arena. Mit Schnee sogar.


Zwischenstopp im Supermarkt. Am Pastaregal bleibt kein italienisches Klischee unerfüllt.


Auf auf zum Bahnhof! Und in der Kälte warten, während man die behandschuhten Daumen drückt, dass die italienische Bahn mit Schneefall klar kommt.


Süßkram, den es bei uns nicht gibt mampfen, während man auf den Zug wartet. Außen Waffel, innen Kinderschokolade. Keine revolutionäre Kreation aber sehr lecker.


Der Zug war pünktlich! Rein hüpfen in den geheizten Wagen.
 

Auf dem Weg von Verona nach Bergamo muss man umsteigen. Unser Zug war wetterbedingt langsamer unterwegs als geplant und wir verpassten den Anschlusszug. Also noch mal eine halbe Stunde im Schnee auf den nächsten Zug warten. Aber immerhin kam der.


Ein erster Blick von der Unterstadt (die heißt wirklich so!) auf die 85m höher gelegene Altstadt von Bergamo.

Hatte ich erwähnt, dass die Altstadt 85 Meter über der Unterstadt liegt?


Wow, was für ein erster Eindruck! Es war magisch ruhig als wir ankamen und über den schneebedeckten Weg durch die Porta San Giacomo, ein Stadttor aus der Zeit, als Bergamo Teil der Venezianischen Republik war, die Altstadt betraten.


Mit besserem Wetter wäre die Aussicht definitiv besser gewesen, doch die Schneedecke gab dem Moment eine sehr besondere Atmosphäre.


Da sind die berühmten Stadtmauern. Unesco Weltkulturerbe sind sie auch noch.


Erst mal den Bäcker checken. Es gibt Polenta e Osèi, eine typische Süßspeise der Region, die auch für Touristen ansprechend präsentiert wird. Haben wir auch ausprobiert: sehr sehr süß aber gut.


Wir haben unsere Unterkunft für die Nacht gefunden, eingecheckt und uns mit dem Gastgeber über eine Stunde unterhalten. Es war wirklich einer der interessantesten, freundlichsten Hosts, die ich je hatte. 
Bei dem Schneefall blieben wir einfach drin und es wurde nur ein bisschen Rind und Zucchini zum Essen in die Pfanne geworfen. Dazu überraschend brotiges Brot.


Der Gastgeber hatte noch ein Stück eines selbst gebackenen Käsekuchens, den er uns überließ. War hervorragend!


Erst mal den Ab Roller ausprobieren. Was für ein komisches Gerät, doch die Übungen damit waren echt anstrengend. Hab ich das also auch mal gemacht.


Das ist übrigens die Wolle, die ich in Verona gekauft habe. Ungefärbte Schafswolle aus der Region, die ich mit Avocadokernen und - schalen zu färben plane.


Duschen, Zähne putzen, Reisetagebuch schreiben und sofort einschlafen.


Bergamo ist eine unglaublich schöne und besondere Stadt gewesen, mit ihren schmalen Gassen, altmodischen Geschäften umrahmt von den Stadtmauern. Ein bisschen als wäre die Zeit stehen geblieben. Ist sie aber nicht - und deshalb bin ich nun zurück auf der heimischen Couch und tippe diesen Post. Da bekomme ich direkt Lust auf die nächste Reise. Vielleicht gibt es da ja auch wieder eine terminliche Überschneidung und einen Picture My Holiday Day.